In einem vor allem im dritten Satz hoch interessanten Volleymatch bezwang der Tabellenführer der Volleyballoberliga den TSV Stuttgart mit einem 3:0 (25:11, 25:12, 26:24) und baut seinen Vorsprung aus. Als hätte es mal wieder des Beweises bedurft, welch rätselhafte Vorgänge beim Sport im Allgemeinen und beim Volleyball im Besonderen, die Abläufe bestimmt, verlief diese Begegnung Sehr klar wurde am Samstagabend in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule vor allem jenen der zahlreichen Zuschauer vor Augen geführt, die eher selten zu den Spielen erscheinen, welch gravierende Auswirkung der mentalen Zustand einer Mannschaft zukommt.
Gab es nach zwei fast meisterlich herausgespielten Spielabschnitten Stimmen auf der Galerie, die meinten, das sei ja fast ein langweiliges Spiel, angesichts der krassen Überlegenheit der heimischen TG, so änderte sich das Dekor mit Beginn von Durchgang drei, als sich plötzlich und zum ersten Mal an diesem Abend die TG in Rückstand befand.
Vorangegangen war eine Vorstellung von Evi Müllerschöns Team, die ihresgleichen suchte. Es waren wohl die beiden besten Spielabschnitte vor eigenem Publikum in dieser Spielzeit. Ausgehend von einem überaus gelungenen Aufschlagsverhalten wurde dem Gegner aus der Landeshauptstadt kaum Luft zum Atmen gelassen. Mehr und mehr gingen die Annahmespieler der Gäste in die Knie. An einen eigenen Spielaufbau war zumindest im ersten Satz für die Stuttgarter nicht zu denken. Auf TG-Seite ragten dabei mit ihren sehr unterschiedlich gestalteten Aufschlägen Ralf Sauerbrey, Pirmin Dewor, Simon Scheerer und Hannes Lampert heraus. In nicht einmal 20 Minuten hatte sich die TG den Satz gesichert.
Die Aufschlagsstärke hielt auch im weiteren Verlauf des zweiten Satzes an. Das Aufschlagstraining von über anderthalb Jahren trug sichtlich Früchte. Allerdings hatte sich nun die gegnerische Defensive etwas gefangen und ermöglichte dem eigenen Spielgestalter einen gewissen Aufbau, der zum einen oder anderen Schmetterschlag führte. Die Blockspieler der Gastgeber, allen voran der junge Simon Bergmann neben seinem Mittelblockerkollegen Sauerbrey erstickten jedoch auch diese zaghaften Ansätze im Keim. Auch gelangen dem für Volleyballverhältnisse eher etwas klein geratenen Paul Breyer eine ganze Serie von erfolgreichen Angriffsbällen, geschuldet seiner enormen Sprungkraft und seinem steten Überblick. Jan Herkommer führte seine Mannschaft sehr sicher und ruhig zum Satzerfolg Teil zwei. Dazu hatte auch die kurzzeitige Einwechslung Lucas Romer beigetragen. Augenscheinlich in dieser Phase auch die kluge Raumaufteilung der TG in defensiven Szenen.
Zäh begann der dritte Satz. Es gelang er TG nun nicht mehr, einen respektablen Punkteabstand zwischen sich und dem Spielpartner zu erarbeiten. Im Gefühl der eigenen Überlegenheit stimmte die Konzentration nur noch bruchstückhaft. Eine solche Chance lässt sich eine gestandene Truppe, wie Stuttgart in die Halle brachte, nicht nehmen. Jetzt klappte deren Annahme, der Zuspieler konnte sich entfalten und zum Erstaunen der Galerie geriet die TG gehörig ins Wanken. Beim Spielstand von 16:17 sah sich Evi Müllerschön erstmals an diesem Abend zu einer Auszeit gezwungen. Die zunächst keinerlei Erfolg zeitigte. Erst beim Stand von 18:20 nahm sich am Aufschlag Pirmin Dewor ein Herz und servierte hart und präzise zum 22:20. Das Spiel schien gelaufen, das Ende nahe. Auf der Gegenseite versuchte es nun der Stuttgarter Coach mit zwei kurz hintereinander genommenen Auszeiten. Er hatte kurzfristig Erfolg, denn durch zwei vermeidbare Unkonzentriertheiten auf kurstädtischer Seite kam es beim 23:24 zum Satzball für den TSV.
Jetzt endlich zeigte die TG wieder ihr positives Gesicht der Spielzeit 2016/17. Ein Angriffsball Paul Breyers fand den Boden des Gegners und ein erfolgreicher Block brachte schließlich den ersehnten Matchball für die TG. Simon Scheerer war es schlussendlich vorbehalten, durch kluge Übersicht einen getricksten Ball der Stuttgarter zu blocken und das Spiel zu beenden.
Aufatmen auf den Rängen. Man spürte, das hätte auch noch einmal ganz anders kommen können. Wieder, wie schon oft in dieser Saison hatte sich Schwarzblau durch seine mentale Abgeklärtheit gerettet. Freilich gepaart mit den Früchten eines gezielt gestalteten Trainings, siehe Aufschlags- und Blockverhalten.
Das TG-Aufgebot: Herkommer, Lampert, Niedermaier, Scheerer, Romer, Dewor, Sauerbrey, Bergmann, Breyer, Eisele, Bloching.
Franz Vogel
Landesliga Damen
TG Bad Waldsee – TSV Eningen 0:3 (12:25, 22:25, 23:25)
Durchgang eins startete mit dem abtasten der Möglichkeit beider Teams. Die Drittplatzierten konnten mit guter Abstimmung und anfänglichen Annahme Schwierigkeiten auf der TG Seite schnell die Oberhand gewinnen. Im zweiten Satz gelang es den TG Damen besser ins Spiel zu kommen, hatten aber Probleme im Block. Durch gute Feldabwehr konnte der Rückstand aufgeholt werden. Mit diesem Ehrgeiz startete man den dritten Satz und hatte zeitweise sogar die Führung übernommen. Durch starke Angriffe könnte man die Gastgeber aus dem Konzept bringen, aber sie hatten am Ende das stärkere Nervenkostüm und gewannen den letzten Satz knapp mit 23:25.
Sabrina und Sara Schwandt, Lissane Majovski, Stefanie Dewor, Andrea Kempter, Christina Stärk, Katja Fluhr, Karo Prinz Katja Real
Landesliga, Männer
TG Bad Waldsee II – VC Baustetten 1:3 (18:25, 11:25, 25:17, 22:25)
TG Bad Waldsee II – TV Rottenburg III 1:3 (25:20, 24:26, 20:25, 15:25)
Wichtigen Boden hat die zweite Männermannschaft mit zwei Niederlagen im Kampf gegen den Abstieg in der Landesliga verloren. Als Nachmittag der verpassten Chancen entpuppte sich der Heimspieltag der TG am vergangen Wochenende. Gegen den Mitaufsteiger und Tabellennachbarn aus Baustetten kamen die Einheimischen zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Vor allem eine schlechte Annahme und Abwehr bescherten den Gästen Punkte in Serie. Entsprechend deutlich gingen die ersten beiden Durchgänge deutlich an die Gäste. Ab Satz drei lief es dann wesentlich besser und es entwickelte sich in der Folge ein ausgeglichenes Spiel, an dessen Ende ein deutlicher Satzgewinn für Waldsee stand. Zwar geriet das Team von Ralf Sauerbrey durch Eigenfehler erneut in Rückstand, zeigte aber Moral und hatte bis zum 20:20 wieder ausgeglichen. Leider nutzen die TG-ler ihre durchaus vorhandenen Chancen um wichtigen Satzausgleich nicht und gaben die Partie mit 1:3 ab. Deutlich stärker agierten sie in der zweiten Partie gegen den TV Rottenburg 3. Nach überraschend gewonnenem ersten Satz hatten sie bei einer 24:22 – Führung die große Chance auf die 2:0 Satzführung – gleichbedeutend mit mindestens einem sichern Punkt. Mit einem Aufschlag ins Netz und drei Angriffen in den gegnerischen Block blieb aber auch diese ungenutzt. Nicht ganz unerwartet spielten die Rottenburger daraufhin ihre Möglichkeiten eiskalt aus, gewannen zusehens die Überhand und brachten den Sieg ungefährdet nach Hause. Damit steht die TG weiterhin mit dem Rücken zur Wand auf einem Abstiegsplatz in der Landesliga. TG: Daniel Scheerer, Tim Schwenk, Matthias Walther, Christian Dethlefsen, Valentin Marth, Nils Herkommer, Henry Limp, Peter Gropper, Ferdinand Wollin und Manuel Perner
A-Klasse Damen
TG Bad Waldsee II – ASV Waldburg 3:1 (25:27, 25:14, 25:16, 25:19)
TG Bad Waldsee II – SV Muttensweiler 3:1 (19:25, 25:11, 25:16, 25:18)
Einen Riesenschritt in Richtung Meisterschaft machte die zweite Frauenmannschaft der TG in der A-Klasse. Gegen die beiden direkten Verfolger in der Tabelle gelangen zwei wichtige 3:1 Siege. In der ersten Partie gegen den ASV Waldburg starten die TG-Mädchen zunächst fahrig, erspielten sich aber dennoch einen 15:10 Vorsprung. Diesen verspielten sie mit vielen einfachen Eigenfehlern leichtfertig und verloren den Satz folgerichtig. Deutlich agiler und zielgerichteter agierten sie ab Satz zwei und kamen nun zu zwei deutlichen Satzgewinnen. Die kampfstarken Gäste hielten die Partie auf nun gutem Niveau im vierten Satz über weite Strecken offen, ehe sich die Einheimischen am Ende doch verdient durchsetzen konnten. Fast einen identischen Verlauf nahm die zweite Partie gegen den SV Muttensweiler. Einen schwachen Auftaktsatz der TG nutzen die Gäste zur Führung. Ab Satz zwei übernahm das Team von Jan Herkommer angeführt von der überragenden Angreiferin Sybille Bosch zu Sehens das Kommando und siegte nach zwei klaren Satzgewinnen auch im umkämpften vierten Satz. Damit stehen das junge Team weiter an der Tabellenspitze.
TG: Julia Gamrot, Julia Herkommer, Tabea Wagner, Sybille Bosch, Maya Wollin, Mara Schmidinger, Johanna Reihs, Catrin Reimer, Elisa Kownatzki, Luisa Fluhr
B-Klasse Damen
TG Bad Waldsee : TV Kressbronn 2:3 (25:23 20:25 21:25 25:21 10:15)
Mit einer 3:2 Niederlage gegen eine stark spielende Mannschaft aus Kressbronn, starteten die Waldseerinnen in das neue Jahr. In allen Belangen gut spielend reichte es leider nicht, mehr als einen Punkt mit nachhause zu nehmen. Nichts desto trotz führen die Volleyballerinnen in der B-Klasse noch immer die Tabellenspitze an und es darf im nächsten Heimspiel auf neue Punkte gehofft werden.
Es spielten Katrin Straub, Anouk Reebstock, Jasmin Wachinger, Silvana Schellhorn, Ronja Schäfer, Amelie Blaut, Lisa Meisl, Silvana Ruedi, Melanie Bucher.