Optimisten hatten es erhofft und Recht behalten. Allerdings geriet es zu einer doppelten Kraftanstrengung bei der Auseinandersetzung mit zwei überaus starken Spielpartnern, die zwar unterschiedlichen Volleyball spielten, mit Kraft gegen die Platzherren auftraten, letztlich jedoch die Segel streichen mussten.
VLW-Pokal, 2. Runde
TG Bad Waldsee – TSV Bad Saulgau 3:1 (21:25, 25:19,25:23, 25:21)
In einem über weite Strecken sehenswerten Spiel setzten sich am Ende die spielerische Überlegenheit, vor allem aber die Kampfkraft des Gastgebers durch. Immerhin ziert dieser die Tabellenspitze der Oberliga, ein Stockwerk darunter die Bad Saulgauer Gäste als Tabellenprimus der Landesliga Süd. Keinesfalls konnte man im ersten Satz den Eindruck gewinnen, der TSV spiele eine Klasse tiefer. Vielmehr gelang es dem Gästeteam durch einen in Teilen auch ungestümen Powervolleyball die Favoriten aus der Kurstadt gehörig in Bedrängnis zu bringen. Es gab in dieser Spielzeit schon reihenweise Teams, die bei weitem nicht an die Qualität der Männer vom nahen Bad Saulgau heranreichten.
Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Und so erkannten die überaus ruhig und routiniert auftretenden Oberligisten die Schwäche des Bad Saulgauer Spiels, als da sind relative Berechenbarkeit im Angriff und eine gewisse Annahmeschwäche. Vieles läuft bei Bad Saulgau über die Außenangreifer, während über die Mitte wenig zu erkennen war. Was aber an ordentlichen Zuspielen auf die Außenpositionen des TSV stattfand, geriet zum krachenden Erfolgserlebnis der TSV-Angreifer.
Unter dem Strich jedoch waren diese Stärken dann doch nicht spielentscheidend. Auch die TG-Truppe kann Angriffsbälle erfolgreich auf des Gegners Boden platzieren, und das durchaus auch über die Mitte. Was die Defensivarbeit in Annahme und Abwehr anbelangt sah man schon zwei Spielkulturen, die mit dem Begriff „Klassenunterschied“ allerdings übertrieben beschrieben wären. So hatte ihr erfolgreicher Durchgang eins die Gäste wohl sehr viel Kraft gekostet, dass es in der Folge immer wieder Spielphasen gab, in denen die geordnete Linie verloren ging. Diese glichen die Gäste aus über eine „wir geben nicht auf“- Mentalität, die man nicht jede Woche erleben kann.
So bedurfte es über die Sätze zwei bis vier der vollen Konzentration der Oberligisten, ihrer ruhigen, variablen Spielweise, um am Ende nach fast zwei Stunden die Oberhand zu behalten. Evi Müllerschön vertraute dabei durchaus auch jenen Cracks, die über nicht so viel Ligaspielpraxis verfügen und wurde dabei nicht enttäuscht.
Oberliga Württemberg
TG Bad Waldsee – ASV Botnang 3:1 (16:25, 25:17, 25:19, 25:21)
19 Stunden später erlebten etwa 70 Zuschauer ein Volleyballmatch auf überaus hohem Niveau. Immerhin war beim Tabellenführer der Ligadritte zu Gast. Dieser trat auffällig optimistisch auf, die Mannschaftsgesänge des ASV zeugten vom unbedingten Willen, das jetzt schon verloren gegangene Terrain auf jeden Fall wieder gut zu machen. Beflügelt von dieser Einstellung trat ein, was man in vielen Matches gegen des ASV zur Genüge erleiden musste: Hartes, schnelles Angriffsspiel, überragendes Blockverhalten und wohl gezielte Aufschläge. Dem hatte der Tabellenführer in der Anfangsphase wenig bis gar nichts entgegenzusetzen. Wie Irrlichter geisterte Blauschwarz über das Spielfeld, bar jeglicher Ordnung bis zum Spielstand von 4:12. Zwei Auszeiten brachten ein bisschen Besserung und zunächst zaghaft, dann mit Biss, hielt die TG dagegen. Der Abstand überdeutlich und nicht aufholbar, ungewöhnlich für die TG, aber symptomatisch für den Spielverlauf, war es ein technischer Fehler seitens der Gastgeber, der den Satz-KO vervollständigte.
Gänzlich anderes Dekor in Folge. Hatten sich die Einheimischen offensichtlich wieder gesammelt, blies ihnen seitens des ASV ein harter Wind in Gesicht. Unter diesen Vorzeichen entwickelte sich nun bis zum Ende des harten Duells ein Spiel auf höchstem Oberliganiveau, in dem kein Team auch nur im Ansatz gewillt war, dem Gegner einen Vorteil zu überlassen. Bis zum letzten Satzdrittel gelang es keinem Kontrahenten, sich entscheidend abzusetzen. Hin und her wogte das Geschehen technisch und spieltaktisch brillant, ganz zu schweigen vom aufopferungsvollen Einsatz aller Akteure.
Zwei Punkte durch Rückraumangriffe des glänzend disponierten Pirmin Dewor und eine Serie von feinen Aufschlägen seitens des Zuspielers Simon Scheerer führten zu auffälliger Unruhe in den Reihen des bis dahin abgeklärten Defensivverbunds seitens des ASV. Ein ins Netz geschlagener ASV-Angriff beendete zu Gunsten der TG diesen zweiten Durchgang.
In Spielen dieser Güteklasse und nach einer derartigen Spielentwicklung kommt nach allen Erfahrungen dem dritten Satz vorentscheidende Bedeutung zu. Und dieser begann für die Gäste gar nicht gut. Schon nach wenigen Ballwechseln verletzte sich ein ASV-Mittelblocker und konnte das Spiel nicht mehr weiterführen. Eine gewisse Zeit brauchte der ASV um diesen Schock zu verdauen, dann aber fand das Match wieder in sein gewohntes hohes Niveau. Jetzt brillierten auf Waldseer Seite beide Mittelblocker Simon Bergmann wie Ralf Sauerbrey, letzterer unter anderem mit seinen hoch effizienten überlangen Aufschlägen. Im Annahmebereich hatten Jan Herkommer, Libero Pascal Eisele und Paul Breyer harte Arbeit zu leisten, die sich unter dem Strich erfolgreich darstellte. Von dort aus konnte Zuspieler Scheerer ein in Teilen auch trickreiches Zuspiel aufziehen, was der TG Punkt um Punkt einbrachte und zum verdienten Satzgewinn führte.
An‘s Aufgaben jedoch dachte man auf Botnanger Seite nicht. Immerhin ging es für die Stuttgarter Vorstädter darum, angesichts des eigenen Titelanspruchs nicht frühzeitig unaufholbar in der Tabelle zurückzuliegen. Dementsprechend hielt man gegen den Druck des Tabellenführers und holte einen 6:10 Rückstand zum 12:12 auf. Bis kurz vor Satzende trennten beide Teams immer nur höchstens zwei Punkte, bis eine knifflige Schiedsrichterentscheidung zu Ungunsten des ASV dessen Cracks ein ganzes Stück aus ihrer Sicherheit riss. Sauerbrey und Bergmann in der Netzmitte, Breyer und Herkommer über außen brachten schlussendlich den ersehnten Matchball für den Spitzenreiter. Unter dem lauten Jubel der Waldseer Fans war es Pirmin Dewor vorbehalten, nach einem gut angenommenen und sauber zugespielten Ball mittels eines gezielten Schmetterballs das Spiel zu beenden.
Die TG hält auch nach sieben Spielen ihre makellose Bilanz und Trainerin Evi Müllerschön sah sich veranlasst, den Siegeswillen der ihrigen zu loben, gleichzeitig aber dem Gegner höchsten Respekt zu zollen.
Das Aufgebot in beiden Matches: Herkommer, Lampert, Niedermaier, Scheerer, Romer, Dewor, Sauerbrey, Bergmann, Romstedt, Breyer, Eisele.
Text: Franz Vogel/Foto: Archiv
Landesliga, Männer
VC Baustetten – TG Bad Waldsee II 0:3 (17:25, 17:25, 21:25)
Ohne zu glänzen kam die zweite Mannschaft mit einem Erfolg in Baustetten zu einem weiteren Auswärtssieg in der Landesliga. Dabei machten es die Gastgeber, die keinen guten Tag erwischten, den Waldseern relativ leicht zum Erfolg zu kommen. Nach ausgeglichenem Beginn konnte sich die TG zur Satzmitte dank guter Aufschläge und guter Blockarbeit auf 17:10 absetzen und brachte den Satz sicher nach Hause. Auch in Durchgang zwei und drei profitierte man von zahlreichen Eigenfehlern der Einheimischen und nutzte diese um mit einer soliden Leistung jeweils zur Satzmitte entscheidend davon zu ziehen. Diese Vorsprünge gaben die Männer von Ralf Sauerbrey nicht mehr ab und brachten einen 3:0 Sieg nach Hause. Mit diesem wichtigen Sieg beim Tabellennachbarn hat sich die TG mit sieben Punkten auf Platz sechs in der Landesliga-Tabelle vorgearbeitet.
TG: Daniel Scheerer, Matthias Walther, Christian Dethlefsen, Valentin Marth, Nils Herkommer, Ferdinand Wollin, Henry Limp, Manuel Perner, Fynn Bayer
Jugendergebnisse
U18 Juniorinnen, Landesliga:
TG Bad Waldsee – VfB Friedrichshafen 2:0 (25:5, 25:12)
TG Bad Waldsee – TSV Burladingen 2:0 (25:15, 25:18)
Weiter auf Kurs ist die U18 weiblich in der Landesliga. Mit zwei Heimsiegen hat sich die TG zum Ende der Hinrunde mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer TV Rottenburg auf Platz zwei festgesetzt. Keine Probleme hatten die Gastgeberinnen im ersten Spiel mit dem VfB Friedrichshafen. Zwei deutliche Satzgewinne waren die logische Folge deutlicher Überlegenheit. Spannender wurde es in der Partie gegen den TSV Burladingen. Die Gäste von der Alb zeigten eine gute Leistung und konnten die Partie in beiden Sätzen über längere Zeit offen halten. Zum Satzende setzten sich die Mannschaft von Jan Herkommer aber in beiden Durchgängen konzentriert durch und kam zu einem weiteren 2:0 Erfolg.
TG: Mara Schmidinger, Sybille Bosch, Julia Gamrot, Maya Wollin, Cathrin Reimer, Tabea Wagner, Johanna Reihs, Anastasia Galusic, Luisa Fluhr
U18 Mädchen, Bezirksliga:
TSV Bad Saulgau – TG Bad Waldsee 0:2 (14:25, 14:25)
MTG Wangen – TG Bad Waldsee 0:2 (8:25, 21:25)
Mit zwei ungefährdeten Siegen gegen den TSV Saulgau und die MTG Wangen hat sich die zwei U18 – Mannschaft der TG auf den dritten Tabellenplatz mit Anschluss an die beiden Führenden Teams geschoben. Mit zwei Mal zu 14 war die Partie gegen die Gastgeberinnen aus Bad Saulgau eine klare Angelegenheit. Auch die MTG Wangen war in Durchgang eins chancenlos. Im zweiten Satz hatte die TG mehr zu kämpfen, brachte am Ende aber auch diesen nach Hause und damit insgesamt sechs Punkte aufs Haben-Konto.
Aileen Firley, Jasmin Wachinger, Melanie Bucher, Amelie Blaut, Saskia Czöndör, Anouk Rebstock und Silvana Schellhorn
U16 Mädchen, Bezirksliga:
SV Ochsenhausen – TG Bad Waldsee 2:0 (25:16, 25:11)
TSV Laupheim – TG Bad Waldsee 2:0 (25:11, 25:15)
Trotz zweier Niederlagen zeigte das junge Team eine gute Leistung und machte weitere Fortschritte. Gegen den SV Ochsenhausen war trotz eines zwischenzeitlichen 10:10 im zweiten Satz nichts zu holen. Knapper ging es gegen den TSV Laupheim zu. Dabei lagen die TG-Mädchen im zweiten Satz lange in Führung mussten sich am Ende aber mit 23:25 geschlagen geben.
TG: Nora Groß, Viktoria Zaiser, Sophia Soherr, Franca Eisele, Marei Schäfer, Sara Osmanovic
U16 Jungs, Bezirksliga:
VfB Friedrichshafen II – TG Bad Waldsee 0:2 (18:25, 22:25)
VfB Ulm – TG Bad Waldsee 1:2 (25:23, 23:25, 8:15)
Mit zwei hart erkämpften Siegen gelang es der U16 sich auf den zweiten Platz der Bezirksliga zu schieben. Als ein hartes Stück Arbeit entpuppte sich die erste Partie gegen die zweite Mannschaft des VfB Friedrichshafen. In einem guten U16 – Spiel von beiden Seiten konnten sich die Gäste zur Satzmitte etwas absetzen und brachten den Vorsprung sicher ins Ziel. Äußerst ausgeglichen verlief Durchgang zwei, der bis zum Ende völlig offen war: Mit dem notwendigen Glück ging aber auch dieser Satz an Waldsee. Äußerst spannend war die Partie gegen den direkten Konkurrenten um Platz zwei, den VfB Ulm. Dabei verliefen die ersten beiden Sätze komplett gegensätzlich. Die Ulmer setzten sich deutlich ab, die TG holte Punkt für Punkt auf – und verlor doch. Umgekehrte Vorzeichen in Satz zwei. Die TG führte klar, Ulm kam wieder ran, der Satz aber ging an Waldsee. Sehr konzentriert und nervenstark gestaltete die TG-Jungs den Tie-Break und brachten eine 8:5 – Führung sicher nach Hause.
TG: Benni Fritzenschaf, Justus Göttel, Paolo Petrino, Gero Schairer, David Wiegel, Fabian Soldan, Nico Bell, Max Müller, Daniel Jurow
U14 Jungs, Bezirksliga:
TG Bad Waldsee I – VC Dornbirn 0:2
TG Bad Waldsee I – TG Biberach 1:1
TG Bad Waldsee I – SSV Wilhelmsdorf 2:0
TG Bad Waldsee II – VfB Friedrichshafen I 1:1
TG Bad Waldsee II – VfB Ulm II 2:0
TG Bad Waldsee II – VfB Ulm III 2:0
TG Bad Waldsee II – TG Bad Waldsee III 2:0
TG Bad Waldsee III – VfB Friedrichshafen I 0:2
TG Bad Waldsee III – VfB Ulm II 0:2
TG Bad Waldsee III – VfB Ulm III 2:0
Die erste Mannschaft holte in der Platzierungsrunde der Teams mit älteren Spielern zwei Siege und ein Unentschieden und musste sich nur Dornbirn geschlagen geben. Die zweite Mannschaft bleib in ihrem Halbfinalturnier ungeschlagen und konnte sogar dem VfB Friedrichshafen einen überraschenden Satz abnehmen. Damit zogen sie als Gruppenzweiter in die Bezirksfinalrunde ein. Auch die dritte Mannschaft hielt sich prima und verpasste die Qualifikation für die Finalrunde nur knapp.
TG 1: Justus Göttel, David Schwarz, Lukas Zeh, Simon Oberhofer, Max Wespel
TG 2: Fabian Soldan, Tobias Graf, Finn Frank, Timo und Luca Ehm
TG 3: Marvin Soldan, Samuel Degasperi, Beat Renz, Hannes Souard, Joshua Bohner