Schach: Auftaktsieg knapp verpasst

In der ersten Runde der A-Klasse Oberschwaben Süd mussten die Spieler der TG Bad Waldsee nach Weingarten, gegen eine Mannschaft, die sie bisher immer besiegen konnten.

Mit einer vielleicht zu lockeren Einstellung spielte Tuncay Caba am sechsten Brett fast im Blitztempo auf. Im fortgeschrittenen Mittelspiel griff er mit seinem Läufer gleichzeitig beide gegnerischen Türme an, um eine „Qualität“ zu gewinnen. Dabei übersah er, dass nach einem vorhergehenden Abtausch auf der G-Linie sein Läufer gefesselt war und verloren ging. Der Ausgleich zum 1:1 erfolgte durch Sven Woideck am dritten Brett, der seinen Gegner von Anfang an unter Druck setzte. Nach dem Figurentausch waren zwar die Mattdrohungen beseitigt, aber Woideck konnte die ungeordnete gegnerische Stellung zu einem schnellen Sieg nutzen. Es dauert nicht lange, bis auch das Spitzenbrett zugunsten der Waldseer entschieden wurde. Adriatik Nanaj griff ebenso geschickt an, hatte sowohl im Zentrum als auch am Königsflügel die Oberhand, und entwickelte einen freien Mehrbauern, der den überzeugenden Sieg erbrachte.

Enttäuschend entwickelte sich die Partie am zweiten Brett, wo Karl Heiler bewusst auf einen frühen Bauerngewinn verzichtet hatte, weil er keine Komplikationen verursachen wollte. Diese hatte er dafür 20 Züge später, weil sein Gegner die Angriffsversuche gekonnt abwehrte und darauf einen positionellen Fehler taktisch bestrafte und Heiler nach Figurenverlust aufgeben konnte. Jetzt wäre bei einem Stand von 2:2 ein Mannschaftssieg noch locker drin gewesen. Nach einem wilden Kampf, im Laufe dessen Tobias Lorinser eine Figur verloren hatte, konnte er sich nach einem Fehler des Gegners auf dem 5. Brett rehabilitieren. Mit zwei Bauern und einem Turm für zwei Leichtfiguren hatte er inzwischen eher die Chance auf Gewinn als Remis. Leider erfuhr er einen totalen Blackout und stellte seinen Turm und damit die ganze Partie ein. Mittlerweile war klar, dass Xhevdet Hasani am vierten Brett den Punkt einfahren würde, denn er hatte sich aus einer gedrückten Stellung mit einem passiven Damenläufer befreien können und seinerseits den gegnerischen Läufer erobern. Nach seinem verdienten Sieg im Endspiel stand es 3:3. Damit ist zwar noch nichts verloren, aber für Titelambitionen muss sich die Mannschaft im Zusammenspiel verbessern.