Volleyball: Bericht zum Saisonauftakt der Aktiven

Neue Aufgaben für bewährte Kräfte
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Eine neue Trainermannschaft will im Bad Waldseer Volleyball an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Von Franz Vogel

Mit dem Nationalfeiertagswochenende am 4./ 5. Oktober endet die für Waldseer Volleyballfans überlange „schreckliche, volleyballlose“ Sommerpause. Ein neues Kräftemessen steht an. Fünf aktive Mannschaften schickt die Volleyballabteilung der TG Bad Waldsee ins Rennen um Punkte, Auf- und Abstiege. Dabei stehen die Vorzeichen für die einzelnen Teams unterschiedlich. Das Flaggschiff des Vereins, die Oberligisten Herren I, treten ihre vierte Oberligasaison hintereinander an und zählen demnach zu den dortigen Stammvereinen.

Nach den Abstiegen beider Damenmannschaften I und II aus der Oberliga beziehungsweise Landesliga sehen sich diese beiden Vertretungen in ihren neuen Spielklassen eher unbekannten Herausforderungen gegenüber. Herren II konnten nach hartem Kampf die Bezirksliga halten und gehen mit dem festen Willen, dieses zu wiederholen, ans Werk. Blutjunge Mädchen bilden Damen III, die in der B-Klasse erste Erfahrungen im aktiven Spielbetrieb sammeln.

Für die Verantwortlichen des Volleyballbetriebes in der Kurstadt aber hat sich ein gravierendes Thema herausgeschält, bei dem man sich bemüht, es nicht zum Problem werden zu lassen: Es fehlt an Trainern beiderlei Geschlechts. Nicht nur der Rückzug Peer Auers bei Herren I tut dem Verein weh, vielmehr entstehen Lücken durch Veränderungen im Damenbereich. Ausbildungsbedingt muss Jan Herkommer, bisher Damen II, kürzer treten. Zusätzlich bekam er als neuer Stadtrat neue Verantwortungsbereiche übertragen.

In diese Lücken stießen erfreulicher Weise Frank Mühlbauer bei Damen I und Lucas Romer beim Team Damen II. Großartige Geste des Volleyballurgesteins Jürgen Herkommer: Er erkannte die gravierende Lücke im männlichen Nachwuchsbereich, zeigte sich seiner Verantwortung bewusst und wird sich neben seiner Aufgabe als Trainer von Herren II diesem verstärkt zuwenden.

Herren I – eine Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung?

In der höchsten württembergischen Spielklasse gilt die TG Bad Waldsee inzwischen längst nicht mehr als hin und wieder mitspielender Aufsteiger. Im Gegenteil. Knapp schrammte in der vergangenen Saison die Mannschaft, damals noch von Peer Auer trainiert, am Regionalligaaufstieg vorbei. Eine schwache Leistung ausgerechnet gegen den Erzrivalen TSV Bad Saulgau bedeutete den dritten Platz anstatt des möglichen ersten. Der Trainerwechsel zu Peter Gropper, Lucas Romer und Axel Bloching ist abgeschlossen. Die Vorbereitung läuft. Erfreulicher Weise unterstützt Physio Carolin Buschbacher in bewährter Weise dieses Trio, kümmert sich um Kräftigung und Aufwärmung. Sie ist praktisch die gute Fee im Hintergrund, eine Aufgabe, die sie bereits in der letzten Saison hervorragend gemeistert hat.

Ein Blick auf die Liga zeigt eine Ansammlung von zehn ausgesprochen ausgeglichenen Mannschaften, schwerpunktmäßig aus dem Stuttgarter Ballungsraum. Einen klaren Favoriten auszumachen, fällt schwer, zu unklar sind die Wechselbewegungen zwischen den einzelnen Vereinen. Im Blick zurück liegt es nahe, den seit Jahren aufstiegsbewegten Männern des TSV Schmiden die Favoritenrolle zuzuweisen. Doch auch Regionalligaabsteiger Stuttgart und die schwer zu spielende Truppe aus Botnang sind Kandidaten für die Plätze an der Sonne.

Die Waldseer Mannschaft spielt nahezu unverändert, lediglich gilt für diese Spielzeit Daniel Scheerer (TG Bad Waldsee II) als zweiter Zuspieler und Kai Wilson (bisher TSV Bad Saulgau) als Nachfolger für den scheidenden Diagonal Bastian Goll. „Klassenerhalt ist unser Ziel. Ein sicherer Platz im Mittelfeld ist drin, wenn sich unsere Mannschaft an die neuen Bedingungen gewöhnen kann“, so klingt unisono die Meinung des Trainerteams.

Damen I – wieder in der Landesliga
Keine leichte Aufgabe hat Trainer Frank Mühlbauer übernommen. Schließlich gilt die Damen-Landesliga als ungemein stark mit gleich mehreren ambitionierten Mannschaften. Falsch wäre es zu meinen, als Absteiger aus der Oberliga könnte diese Spielklasse zu rocken sein. Das weiß auch Mühlbauer, der zu seinem Leidwesen mehrere Leistungsträgerinnen weggehen sieht.

Rebecca Militz befindet sich bereits in Bonn und die überaus zuverlässige und vorbildlich engagierte Anne Kapitel hat ihre Zelte bei Frankfurt aufgeschlagen. Anja Klimsa hat sich entschlossen, diese Saison weiterhin Oberliga zu spielen und sich dem SV Horgenzell angeschlossen.

Dennoch spricht der Trainer von einer sich schlagkräftig formierenden Mannschaft, die Willens ist, ihre Haut teuer zu Markte zu tragen. Dafür spricht der Trainingsfleiß der Damen, was den Trainer sichtlich begeistert. „Bei diesem Einsatz sollten wir uns frühzeitig nach hinten absichern können. Und dann kommt die Kür nach vorne“, so sein optimistisches Fazit.

Damen II und Herren II

Die Bezirksliga bietet große Herausforderungen für beide Teams. Ihre Trainer, bei den Damen Lucas Romer, bei den Herren Jürgen Herkommer, sind erfahrene Coaches, die fähig sind, ihre Mannschaften auf den Punkt einzustellen. Ziel für beide ist die Augen nach oben in der Tabelle richten zu können.