Spielbericht Damen1 – Oberliga – TG Bad Waldsee vs. TSV Georgi Allianz Stuttgart

TG Bad Waldsee – TSV Georgi Allianz Stuttgart 0:3 (21:25, 14:25, 24:26)

 Als hätten die treuen Fans der Mannschaft von Jürgen Herkommer es nicht schon zur Genüge erlebt, besser gesagt durchlitten, lieferte das Team eine getreue Kopie dessen ab, was man in den vorangegangenen siebzehn Spielen zumeist gesehen hat.  Da steht eine- trotz Abstieg – hochmotivierte, ja fröhliche Truppe, die durchaus mithalten kann, aber partout nicht in der Lage ist, das Gute und Entscheidende des eigenen Spiels länger als einen Satz auf’s Spielfeld zu bringen.

 So auch im letzten Match dieser Spielzeit gegen einen überaus starken Gegner aus der Landeshauptstadt, der unter Aufbietung aller Kräfte und bei anhaltender Spielqualität der TG durchaus seine Mühen gehabt hätte. So startete die Mannschaft mit leichter Überlegenheit und holte sich im ersten Drittel des Auftaktsatzes einen kleinen Vorsprung, der allerdings zur Satzmitte aus den genannten Gründen wieder verspielt wurde. Gegen Ende dieses Spielabschnitts mussten die Waldseer Damen mehr oder weniger zuschauen, wie sich die TSV-Frauen den Satz sicherten.

 Schwer, allzu schwer, fiel es den Gastgeberinnen, daraufhin ihren roten Faden zu finden und Ordnung und Übersicht ins Spiel zu bringen. In keiner Phase dieses zweiten Spielteils reichten die Mittel der TG Aus, um die Damen des Tabellenvierten in Bedrängnis zu bringen. Punkt für Punkt erarbeiteten sich diese und den erfolgreichen Angriffsaktionen konnte die TG nichts entgegensetzen. Ob die wackelnde Annahme, die Ordnung im Aufbauspiel, das Angriffs- und Blockverhalten – nichts schien genügend zu funktionieren. Der Satzverlust war klar und zwingend.

 Die Damen I der TG aber hat ein zweites Gesicht. Das da heißt, nie aufgeben, Ärmel hoch und sich auf das besinnen, was man kann. Diese Trotzreaktion kam für die Stuttgarterinnen sehr überraschend und erwischte sie kalt in ihrer vermeintlichen Gewissheit eines leichten und sicheren Auswärtssieges. Nicht mehr länger bot sich die TG als willfähriges Opfer an, vielmehr kehrte Zug um Zug Ordnung und Sicherheit ins Spiel ein. Nach einem umkämpften ersten Satzdrittel erwischte die TG ihre druckvollste Phase des ganzen Spiels. Jetzt war sie es, die das Geschehen diktierte. Folge dieses packenden Spiels war eine immer deutlicher gestaltete Führung, die beim 24:20 immerhin vier Satzbälle brachten.

 Was danach in den Köpfen der Kurstädterinnen abging, war der Halle ein Rätsel, wohl auch Trainer Herkommer, dessen Auszeiten und leidenschaftliche Ansprachen zerronnen wie der Schnee in der Sonne. Sechs Punkte in Folge schafften die Gäste, befeuert durch wohlkalkulierte Aufschläge, für die Maßarbeit ein unzureichender Ausdruck ist. Riesige Annahmeprobleme bei diesen Angaben lösten nach und nach ein Durcheinander auf TG-Seite aus, was die Stuttgarterinnen dankend annahmen um ihrerseits Kapital daraus zu schlagen. Schließlich ging noch das letzte Quäntchen Selbstvertrauen auch der zuverlässigsten Spielerinnen dahin – ein an sich verdienter, fast gewonnener Satz war vergeben.

 Den Fans war einiges geboten in diesem Spiel. Zu hoffen ist, dass sich die Mannschaft in der Landesliga regeneriert und studienbedingte Abgänge von Leistungsträgerinnen wird kompensieren können.