Schach: Heimniederlage trotz Einstands-Sieg von Lorenz Hein

Für manche Schachspieler war die durch Corona bedingte Auszeit eine Zeit des Stillstandes, andere nutzten die Zeit zum intensiven Training. Die vorwiegend jugendlichen SpielerInnen aus Weiler im Allgäu waren in der Mehrzahl besser vorbereitet.

So geriet unser erster Neuzugang Horst Lenger an Brett 5 mit den schwarzen Steinen schon aus der Eröffnung heraus stark unter Druck, sodass er zuerst die Qualität (Turm gegen Leichtfigur) einbüßte, um danach bei offener Königsstellung keine Verteidigung mehr zu haben. Ähnlich erging es Xhevdet Hasani (Brett 3), dessen Gegner am Ende der Eröffnung eine Figur opferte. Er lehnte das Opfer ab, kam danach aber ziemlich schnell sowohl materiell als auch beim Stellungsaufbau in einen Nachteil, den er nicht mehr aufholen konnte.

Der „Anschlusstreffer“ gelang unserem jüngsten Nachwuchsspieler Lorenz Hein am 6. Brett. Nach einem inkorrekten gegnerischen Figurenopfer wehrte er die Angriffsversuche souverän ab und gewann seine erste offizielle Turnierpartie überhaupt im Endspiel, als er letztendlich noch einen Freibauern zur Dame verwandeln konnte. Am zweiten Brett war Karl Heiler zwar etwas besser aus der Eröffnung gekommen, spielte aber nicht genau genug, um den Vorteil zu sichern, sodass in einer wenig spektakulären Partie nicht mehr als ein Remis möglich war.

Inzwischen standen die beiden letzten Partien an Brett 1 (Christian Hoops) und Brett 4 (Tobias Lorinser) alles andere als aussichtsreich. Im Laufe eines generischen Königsangriffs des Gegners hatte Lorinser einen Turm und zwei Bauern verloren. Weil er zuvor schon viel Zeit investiert hatte, musste sein Gegner aber die restlichen Züge vor der Zeitkontrolle ziemlich schnell finden. Dabei stellte er aber zuerst seinen gewonnenen Turm ein, und als er einen weiteren Bauern erobern wollte, griff er zum zweiten Mal fehl und ließ Lorinsers Turm auf die eigene Grundreihe eindringen, wonach dieser kaltblütig ein Mattnetz baute und die Partie gewann.

Die letzte Hoffnung auf zumindest eine Punkteteilung verschwand leider, als Hoops nach hartem Kampf aufgeben musste. In der Eröffnung hatte er die Drachenvariante der sizilianischen Verteidigung gewählt, in der bei gegenseitigen Rochaden alle Waffen auf den jeweils gegnerischen König gerichtet waren. Sein Gegner handelte taktisch geschickter, sodass der Auswärtssieg mit 3,5 : 2,5 für die Spieler aus Weiler durchaus gerecht war.