Schach: Die Motivation stimmt! TG gewinnt 5:1 in Markdorf

Am vergangenen Sonntag war die Mannschaft der TG Bad Waldsee in Markdorf, um den Aufstieg in die A-Klasse zu bestätigen. Lediglich der Auftakt war unerfreulich, als unser Nachwuchsspieler David Temme am sechsten Brett einen Blackout hatte und die Dame und damit die Partie einstellte. Umso erfreulicher ging es dafür weiter an Brett vier, wo Tobias Lorinser seinen Gegner für die verpasste Rochade bestrafte, indem er den „Kampf der verbundenen Waffen“ demonstrierte. Ein schwungvolles Matt mit Dame, Turm und Läufer war das Resultat.

Nicht viel später stand es 2:1 für Waldsee, denn Lorenz Hein erinnerte sich an eine dynamische Aufstellung in der spanischen Eröffnung, die ihm Christian Hoops beim letzten Trainingsabend empfohlen hatte. Er griff am Königsflügel an und eroberte dabei die gegnerische Dame, wonach sein Gegner sofort aufgeben musste. Wie Hein hatte auch Karl Heiler mit seinem Gegner noch ein Hühnchen zu rupfen, denn auch er wollte nach einem unglücklichen Remis in der Hinrunde einen Sieg. Er bot seinem jungen Gegner zweimal ein Bauernopfer an, das dieser jeweils ablehnte. Nun beherrschte Heiler aber das Zentrum, drängte die generischen Figuren an den Rand und eroberte zügig einen Bauern, eine Qualität und eine Figur und sein Gegner gab auf. Am ersten Brett machte Jürgen Schneider Druck am Damenflügel und drohte einen Bauern zu erobern. Diese Drohung parierte sein Gegner, hatte dabei aber übersehen, dass er von Regen in die Traufe geriet, weil er seinem Läufer den Rückzug verstellt hatte. Das entging Schneider nicht, er schnappte die Figur, ließ keinen nennenswerten Widerstand mehr zu und gewann die Partie im Endspiel mühelos.

Übrig war jetzt beim Stand von 4:1 aus Waldseer Sicht noch die Partie von Hoops am zweiten Brett. Ein Remis hätte natürlich gereicht, aber als sein Gegner mit einem Mehrbauern im Turmendspiel gewinnen wollte, spielte Hoops ausdauernd und konzentriert. Theoretisch wurde die Remisbreite über Stunden von keiner Seite überschritten. Er gewann aber den Mehrbauern zurück, verwickelte die Stellung, so gut es noch möglich war, und eroberte noch einen Bauern. Ein Mehrbauer am Rand genügt in der Regel nicht zum Sieg, aber zwei, drei ungenaue Züge seines Gegners nutzte Hoops gnadenlos aus, brachte den Bauern ins Ziel und gewann die Partie nach einer Spieldauer von fast sechs Stunden. Nach diesem schönen Erlebnis beginnt am Donnerstag die Vereinsmeisterschaft der TG Bad Waldsee.