Ein möglicherweise überaus erfolgreiches Wochenende steht für einige Teams der TG Bad Waldsee an. Während die Oberligisten Herren I nach Esslingen reisen, wickeln Damen II einen Heimspieltag ab. Am Samstag um 18.00 Uhr stehen die Schützlinge von Trainerin Evi Müllerschön in der Esslinger Halle zum Rückspiel beim dortigen SV. Dabei handelt es sich nicht nur um das Duell des Tabellenführers gegen den Zweitletzten der Oberligatabelle, vielmehr steht für die Oberschwaben so etwas wie ein erster Matchball an. Der Blick auf die Tabelle lässt unschwer einen Sieben-Punkte-Vorsprung der Kurstädter bei noch ausstehenden drei Spielen erkennen. Bereits ein klarer 3:0 oder 3:1 Sieg der Müllerschöntruppe bedeutet den vorzeitigen Meistertitel mit dem damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga.
Bei allen anderen Ergebnissen müsste sich die TG noch mindestens eine Woche gedulden, um das ganz große Ziel zu erreichen. Man weiß, wie ehrgeizig sich die Bad Waldseer Trainerin die Schlussphase der Meisterschaft vorstellt: „Ich möchte mit dem Team möglichst schnell alles klar machen. Und auch dann ist die Runde noch nicht beendet. Nur mit Siegen wollen wir uns aus dieser Liga verabschieden.
Andererseits weiß man bei den Verantwortungsträgern beim Tabellenführer sehr wohl um die Brisanz der gegebenen Situation, hatte es doch in dieser laufenden Spielzeit trotz des klaren Vorsprungs schon das eine oder andere bedenkenswerte Ergebnis gegeben. Noch einmal Müllerschön: „In Botnang darf man verlieren, doch der Punktverlust zuhause gegen Eislingen sollte uns Warnung genug sein.“ Damals hatte – kurz vor Weihnachten – eine restlos überspielt und ausgebrannt wirkende Waldseer Mannschaft eine über weite Strecken haarsträubende Vorstellung geboten und war nur unter Aufbietung aller Reserven der Höchststrafe einer Heimniederlage gegen den Tabellenletzten entgangen.
Der gastgebende SV Esslingen erlebt als Aufsteiger in der Oberliga eine sehr schwierige Saison. Die derzeitige Position als Zweitletzter in der Oberhaus-Rangliste deutet auf die akute Abstiegsgefahr für die Unterländer hin. In der Waldseer Halle hatte es zum Vorrundenauftakt eine glatte 0:3 Niederlage gegen den späteren Tabellenprimus gesetzt.
Die Dinge erscheinen klar und dennoch herrscht im Lager der TG kein Hochmut oder Leichtsinn. Wenn die Fasnetsfolgen für die Mannschaft nicht zu gravierend ausfallen, dürfen Fans und Vereinsführung auf den großen Coup hoffen. Allerdings werden Kampfkraft, Spielfreude und äußerster Einsatz auch in diesem Spiel von hohem Nutzen sein, will man möglichst rasch zum Ziel kommen.
In einer ähnlich günstigen Lage befinden sich Jan Herkommers Damen II. Ein Sieg in den nächsten Spielen genügt auch hier, um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga zu schaffen. Beim Heimspieltag in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule am Sonntag ab 10.00 Uhr stehen auf der anderen Netzseite VfB Friedrichshafen II und der SV Horgenzell. Beide Gegner liegen in der Tabelle weit hinten, so dass die Papierform schon etwas für die Gastgeberinnen spricht. Für das blutjunge Team wäre dieses Ziel ein echtes Highlight in der noch frischen Karriere der Mannschaft und für ihren Trainer ein weiterer Etappensieg in seiner Trainerlaufbahn.
Bereits am Samstag ab 14.00 Uhr in eigener Halle absolvieren Damen I (Landesliga) ihren Heimspieltag, bei dem sie sich im Erfolgsfall aller Klassenerhaltssorgen entledigen können die Spielpartner sind der TV Rottenburg II und der VfB Friedrichshafen. Diese Spielpartner liegen tabellenmäßig hinter der TG, deren Trainer Ralf Brzuska auf einen weiteren Befreiungsschlag hofft.
Am Sonntag ab 15.30 Uhr wird dieser dichte Aktivenspieltag mit den Begegnungen der Männerlandesliga TG Bad Waldsee II gegen TSV Eningen II und den SV Gebrazhofen in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule abgeschlossen. Auch wenn beide Gästeteams äußerst schwierig zu spielen sind, helfen den Kurstädtern nur Siege, wollen sie ihr gestecktes Ziel, den Klassenerhalt, schaffen.
Franz Vogel