Die Mannschaft der TG Bad Waldsee fuhr zur vorletzten Runde nach Weingarten, um den zweiten Aufstieg in Folge endgültig zu sichern. In der letzten Runde im April ist Bad Waldsee spielfrei. Da die Bad Waldseer ohnehin mit zwei Mannschafts- und 5,5 Brettpunkten in Führung lagen, war es für die Verfolger aus Markdorf kaum mehr möglich, den Rückstand aufzuholen. Aber um sicher nichts anbrennen zu lassen, wurde die beste Besetzung aufgeboten.
Der Auftakt gelang Xhevdet Hasani am sechsten Brett, der schon in der Eröffnung einen Bauern gewann und besser stand. Ein Mattangriff seiner jungen Gegnerin erwies sich als Bumerang, denn sie hatte ihre Grundreihe vergessen und wurde auf dieser selbst mattgesetzt. Dem ersten folgte schnell der zweite Punkt am dritten Brett, wo Adi Nanai unkonventionell eröffnete und sehr früh eine Figur für zwei Bauern investierte. Nach dem Tausch der Damen gab es einen regelrechten Bauernsturm, dem die Nachwuchshoffnung von Weingarten nichts Wirksames entgegenzusetzen hatte. Den dritten Sieg des Tages fuhr danach Christian Hoops am zweiten Brett ein. Sein Gegner interpretierte die Stellung falsch, spielte zu passiv, sodass Hoops mit den schwarzen Steinen zum Angriff kam. Nach dem Gewinn eines Turmes gegen eine Leichtfigur brach die weiße Stellung zusammen. Mit diesem fünften Sieg aus fünf Partien ist Hoops der beste Einzelspieler der noch aktuellen Liga.
Der Aufstieg war somit gesichert, aber die Spieler waren noch hungrig. Karl Heiler sicherte den Mannschaftssieg mit den weißen Figuren an Brett fünf. Bereits im 13. Zug gewann er eine Figur und konnte damit entspannt den vierten Punkt sichern. Lange nicht mehr entscheidend, aber sehr spannend ging es in der Partie von Stefan Frommer zu. Sein junger Gegner spielte in der Eröffnung souverän und gewann einen Springer. In der Folge aber war er unkonzentriert und gab die Mehrfigur wieder ab. Im entstandenen Endspiel mit Turm und ungleichen Läufern auf beiden Seiten witterte jetzt Frommer seine Chance, setze den Kontrahenten unter Druck, eroberte dessen Turm und damit die Partie. Um den Kantersieg mit 6:0 aus Waldseer Sicht zu vervollständigen, spielte Jürgen Schneider am Spitzenbrett in einem komplizierten Endspiel, ebenfalls mit je einem Turm und ungleichfarbigem Läufer, kaltblütig auf. Er hatte nur noch fünf Minuten Zeit zur Verfügung, sein Gegner über eine Stunde. Aber Schneiders Gegner wurde nervös, spielte hektisch und nach einem Patzer, der Material verlor, blieb ihm nur noch die Aufgabe.
Mit diesem haushohen Sieg ist der Aufstieg in die Kreisliga Oberschwaben Süd mehr als verdient. Die Mannschaft ist scharf darauf, in dieser Form auch in der kommenden Saison zu agieren. Nach mehreren Neuzugängen planen die Schachfreunde der TG Bad Waldsee in der kommenden Saison, eine zweite Mannschaft ins Rennen zu schicken.