Handball: Herren verbuchen in packendem Schlagabtausch erste Punkte auf der Habenseite

Handball-Kreisliga A Bodensee: TG Bad Waldsee – HC Hohenems 27:24

Zum ersten Heimspiel der Saison 2023/24 empfingen die TG-Herren die Gäste aus dem benachbarten Österreich. Nachdem die Badstädter das erste Saisonspiel in Lustenau klar mit 11:24 aus der Hand geben musste, forderte Coach Heinzler-Knapp einen Sieg ein und seine Mannschaft lieferte prompt. In einer intensiven, aber stets fairen, von Schiedsrichter Frank Böhland umsichtig geleiteten Partie, rang das Team um Kapitän Yannick Nolte den aufopferungsvoll kämpfenden und spielstarken Gegner aus Hohenems nieder.

Den besseren Start in Halbzeit 1 erwischten zweifelsohne die Kurstädter, die sogleich in ihrem ersten Angriff durch einen 7m-Strafwurf von Florian Christ mit 1:0 in Führung gingen. Beide Angriffsreihen zeigten eine hohe Durchschlagskraft, so dass die Tore im Minutentakt fielen. Gingen die Hausherren durch Yannick Nolte, Jonas Lehmann, Christoph Schmid , Michael Schröder oder Neuzugang Matthias Scheck auch immer wieder in Führung, die Gäste egalisierten postwendend. Erst Mitte der ersten Halbzeit bekam die heimische Defensivabteilung einen besseren Zugriff auf den Gästeangriff, konnte daraus aber kein Kapital schlagen, da von den ersten fünf 7m-Strafwürfen bescheidene zwei im gegnerischen Tor landeten.

Trotz dieses Dämpfers sahen die Zuschauer ein überaus engagiertes Team, das sich in der 23. Spielminute zum ersten Mal auf zwei Tore absetzen konnte. Die torhungrige Offensive der Bad Waldseer war von der „Emser“ Abwehr nunmehr nur noch schwer zu stoppen, da sich immer wieder ein neuer Spieler in die „Scorer“ Liste eintragen konnte. „Übungsleiter“ Heinzler konnte es sich sogar leisten wie beim Eishockey den gesamten Mannschafts-Block auszuwechseln, ohne dass überhaupt ein erkennbarer Qualitätsverlust zu statuieren war. Trotzdem ließen sich die „Emser“ nicht abschütteln und gingen sogar in der 28. Spielminute mit 11:10 in Führung. Dies sollte aber die einzige im ganzen Spiel sein. Bad Waldsee spielte konzentriert weiter und konnte sich durch Tore von Michael Schröder und Daniel Walser eine knappe Halbzeitführung von 12:11 sichern.

In seiner Halbzeitansprache mahnte der Waldseer Coach weiter zu voller Konzentration und Forcierung des Tempospiels. Zudem stellte er die Defensive um und beorderte Dominik Hallanzy zu einer kurzen Deckung des torgefährlichsten Gästespieler Kevin Jenni, was sich im Nachhinein als mit spielentscheidend herausstellen sollte. Kaum 30 Sekunden in Halbzeit 2 gespielt, stiebitzte Dominik Hallanzy einen an Jenni adressierten Pass und erzielte das 13:11. Fortan schien das Spiel wie ein festgelegtes Drehbuch abzulaufen. Bad Waldsee ging immer wieder mit zwei Toren in Führung, Hohenems verkürzte.

In dieser Phase des Spiels war es wie so oft Rückraumspieler Michael Schröder, der mit seinen wuchtigen und kompromisslosen Würfen in regelmäßiger Manier einnetzte und maßgeblichen Anteil an der zwischenzeitlich auf 23:19 angewachsenen Führung hatte. Im Anschluss daran sollte das spektakulärste Tor des Abends fallen. Jonas Lehmann, der von seinen Kameraden mit dem Votum zum wertvollsten Spieler geehrt wurde, schraubte sich mit einem beidbeinig abgesprungenen Sprungwurf in schwindelerregende Höhe und wuchtete den Ball unhaltbar am konsternierten Gäste-Torsteher vorbei zum 24:19.

Wer dachte, das Spiel wäre nun gelaufen, da nur noch knapp acht Minuten zu spielen waren, musste sich ein besseres belehren lassen. Abwehrrecke Lukas Lehmann erhielt unberechtigterweise seine dritte 2-Minuten Strafe und durfte aufgrund der daraus resultierenden Roten Karte nicht mehr ins Spiel eingreifen. Die „Emser“ Spieler sahen sich plötzlich wieder im Spiel, ergriffen die sich bietende Chance beim Schopf und verkürzten – nicht zuletzt aufgrund mangelnder Kaltschnäuzigkeit seitens der Waldseer Spieler – auf 24:26. Eine letzte Auszeit vom heimischen Trainer und ein erlösendes Tor durch Jonas Lehmann besiegelte den 27:24 Sieg.

O-Ton Klaus Heinzler-Knapp: „Meine Mannschaft hat heute dank einer kompakten Team-Leistung und der Durchschlagskraft von Michael Schröder und Jonas Lehmann im Angriff und mit Hilfe unseres phantastischen Publikums ihr wahres Leistungsvermögen angedeutet. Einzig und allein sind die unterirdische 7m-Strafwurfquote (7 von 14) und die taktischen Undiszipliniertheiten in den letzten drei Spielminuten zu bemängeln. Dies kann unter Umständen den sicheren Sieg kosten. Mit meinem Neuzugang Matthias Scheck und Rückkehrer Luca Zorell habe ich nun zwei weitere torgefährliche Rückraumspieler, wovon sich die treuen Zuschauer ja ein Bild machen konnten. Beeindruckt hat mich aber auch das Durchhaltevermögen der generischen Mannschaft aus Hohenems, die sich nie aufgab. Nun gilt der Fokus aber auf das nächste Heimspiel am kommenden Samstag um 19:15 Uhr gegen die Mannschaft der Spielgemeinschaft Oberstaufen-Lindenberg.“

Es spielten: Michael Gapp, Simon Fischer (beide TW); Florian Christ (2), Dominik Hallanzy (2), Lukas Lehmann (1), Jonas Lehmann (4), Yannick Nolte (2), Jona Schmidberger, Matthias Scheck (3), Christoph Schmid (1), Michael Schröder (9), Jan Siering, Daniel Walser (3), Luca Zorell.

Auch die Jüngsten der Abteilung wollten nach dem Punktgewinn vor Wochenfrist gegen Ravensburg erneut glänzen. Nach einem furiosen Beginn führten die D-Jugendlichen gegen den favorisierten TSV Lindau durch Tore von Emil Petersen, Jaron Weber, Henry Natterer und Luis Heider bereits mit 4:1. Leider konnten die von Leonidas und Michael Gapp vertretungsweise betreuten Jungs dieses Niveau nicht weiter aufrechterhalten. Die gegnerischen Jungs vom Bodensee wussten die fast 15-minütige Torflaute der TG zu nutzen und gingen bis zur Halbzeitpause mit 10:4 in Führung. Erst ein weiteres Tor zum 5:10 durch Henry Natterer durchbrach den Bann. Samuel Xile Wei, Jaron Weber, Luis Heider, Silas Künzel, Jakob Wilbold, Roland Somogyi, Paul Malsam, Henry Natterer und Emil Petersen stemmten sich nun mit aller Macht gegen die Niederlage und erreichten in der zweiten Halbzeit sogar ein Remis, so dass sich die 11:17-Niederlage doch einigermaßen in Grenzen hielt.
Es spielten: Samuel Xile Wei, Jaron Weber (3), Luis Heider (2), Silas Künzel, Jakob Wilbold, Roland Somogyi, Paul Malsam (1), Henry Natterer (4), Emil Petersen