Handball Kreisliga B: Ein rabenschwarzer Sonntagnachmittag, an dem die TG-Spieler mit ihrer schlechtesten Saisonleistung aufwarteten, bescherte der TG eine unerwartete 22:26 Niederlage. Dabei schien für das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter im Vorfeld alles angerichtet zu sein, konnten doch beide Teams in den letzten Spielen gute Leistungen bieten. Leider machte auch dieses Mal „Corona“ beiden Mannschaften einen Strich durch die Rechnung, so dass weder der heimische TSV Bad Saulgau noch der Gast aus Bad Waldsee in Topbesetzung antreten konnten. Während die Gastgeber lediglich sieben Feldspieler aufbieten konnte, war die TG diesbezüglich zahlenmäßig jedoch deutlich überlegen.
Das Schicksal schien dem Team aus Bad Waldsee gewogen zu sein, nicht zuletzt, weil der dritte Meisterschaftskonkurrent Hohenems am Vorabend unerwartet beide Zähler abgeben musste. Die Karten im Meisterschaftsrennen neu gemischt, das Blatt auf Seiten Bad Waldsees scheinbar gut … Die Taktik war klar: Man wollte die „alten“ Routiniers mit schnellem Tempospiel mürbe machen und seinerseits zu einfachen Toren per Tempogegenstoß gelangen.
Aber es sollte alles anders kommen.
Nach anfänglichem Abtasten kam das Tempospiel wie gewünscht ins Rollen, leider wurden dabei bereits vier freie Würfe vergeben und trotzdem setzte sich Bad Waldsee nach 12 Spielminuten mit 6:3 ab. Zwei Hinausstellungen auf Seiten des Gastgebers eröffneten die Chance, sich im 6 gegen 4 deutlich abzusetzen, aber kopfloses Überzahlspiel, technische Fehler und überhastete Aktionen ermöglichte Bad Saulgau auf 6:6 auszugleichen. Coach Heinzler-Knapp sah sich zu einer Auszeit gezwungen und mahnte zu konsequenterem Tempospiel und effizienterer Chancenauswertung.
Bad Waldsee legte nochmals mit 8:6 vor, Bad Saulgau, mit bedächtigen und stets nahe dem Zeitspiel einschläfernden Angriffen egalisierte aber immer wieder. Die TG Herren bekamen in der Abwehr keinen Zugriff, ließen sich das ein ums andere Mal düpieren und waren außer Stande in ihren Angriffsaktionen wirklich Druck aufzubauen. So plätscherte das Spiel bis zum 14:14 Pausenstand dahin. Unrühmlicher Höhepunkt der ersten Spielhälfte, aber auch bezeichnend für diesen gebrauchten Tag, war ein direkt auszuführender Freiwurf, der einen Saulgauer Abwehrspieler im Gesicht traf. Einzige Konsequenz lautete „rote Karte“ für Bad Waldsee.
Trotz der mäßigen Leistung in Halbzeit eins verlief die Pausenansprache relativ ruhig. Die Spieler sollten sich nochmals die Fehler und entsprechende Alternativen in Erinnerung rufen, den Reset Knopf drücken und nochmals alles auf null setzen.
Der Wille war da, doch leider klappte es an diesem Tag mit der Umsetzung nur sporadisch. Der Bad Saulgauer Angriff spielte mit all seiner Routine, wartete auf Fehler der Gäste und nutzte die daraus folgenden Chancen eiskalt und legte bis zur 42. Spielminute mit 18:15 vor. Bad Waldsee stemmte sich noch einmal gegen die drohende Niederlage und ging in der 50. Minute sogar mit 21:20 in Führung. Es schien, als könnte man das Spiel wie bereits in der vergangenen Woche in den letzten Spielminuten erneut zu eigenen Gunsten drehen, zumal man ausdauertechnisch deutliche Vorteile aufweisen hätte müssen. Was dann aber in den Köpfen der Spieler vorging, wird wohl nie geklärt werden können. Eine haarsträubende Wurfquote und eine Serie technischer Fehler bescherte den Hausherren aus Bad Saulgau einen 6:0 Lauf und somit einen nicht unverdienten 26:22 Sieg und hinterließ einen sichtlich konsternierten Gästetrainer und sein Team.
„Es ist schade, dass wir mit unserer schlechtesten Saisonleistung ausgerechnet beim Topspiel gegen Bad Saulgau alle Meisterschaftsambitionen begraben und die zahlreich mitgereisten Waldsee-Fans enttäuschen mussten.“, so Heinzler-Knapp. „Heute hat eine routinierte und abgezockte Mannschaft verdient gewonnen. Meine Spieler müssen diesbezüglich noch Einiges lernen. Ich wünsche dem Team aus Bad Saulgau viel Glück im Meisterschaftsendspurt.
Saisonrückblickend bin ich aber auch aufgrund der zahlreichen Unwägbarkeiten mit der Leistung meiner Spieler zufrieden. Ziel für nächste Saison ist eine Weiterentwicklung der individuellen Spielstärke und Fitness, aber auch eine Verbesserung der taktischen Fähigkeiten. Aller gegenwärtigen Enttäuschung zum Trotz freue ich mich auf eine weitere Saison mit den Jungs. S´Lebbe geht weider.“
Die TG spielte wie folgt: Michael Gapp, Stefan Kauer (Tor); Fabian Bohnert, Florian Christ, Ferdinand Klingele, Jonas Lehmann, Lukas Lehmann, Yannick Nolte, Michael Schröder, Jan Siering, Daniel Walser, Luca Zorell