Energiepreiskrise: Mehr als 550 Sportvereine im Land fordern dringend Entlastung

Die Energiepreiskrise im organisierten Sport spitzt sich weiter zu. Konkrete Unterstützungsmaßnahmen sind bislang nicht in Sicht. Mehr als 550 Sportvereine aus ganz Baden-Württemberg, darunter die TG 1848 Bad Waldsee, haben daher in einer mit den drei baden-württembergischen Sportbünden abgestimmten Aktion einen Offenen Brief der SV Böblingen mitgezeichnet. Die Vereine fordern in dem zweiseitigen Schreiben, dass notleidende Vereine schnellstmöglich staatliche Unterstützung erhalten müssen und die Politik zudem Maßnahmen ergreifen muss, um die Energiepreise wieder auf ein bezahlbares Niveau zu bringen. Ansonsten sei es „nur eine Frage der Zeit, bis der erste Verein zu extremen Maßnahmen greifen und den Betrieb in seinen Anlagen entweder erheblich einschränken oder Hallen und Sportzentren gleich ganz schließen muss – weil Gas und Strom unbezahlbar geworden sind.“

Mit drastischen Beispielen schildern die Vereine in ihrem Brief, welchen Herausforderungen sie bereits gegenüberstehen. Von einer Vervielfachung der Kosten für Strom und Gas ist in dem Brief die Rede. Dies stelle besonders Vereine mit eigenen Hallen, Sportzentren oder Bädern vor die Frage, wie man explodierende Preise als gemeinnütziger Verein bezahlen soll. Eine massive Erhöhung von Mitgliedsbeiträgen scheide aus, um die Kostensteigerungen abzufangen. Sie widerspräche dem sozialen Auftrag der Vereine und würde zudem wohl zu einem schmerzhaften Mitgliederverlust führen.

Vereine ohne eigene Anlagen seien ebenfalls in großer Sorge, heißt es im Offenen Brief weiter. Schließlich ächzten Städte und Gemeinden als Träger kommunaler Sporteinrichtungen genauso unter den Kostensteigerungen. Um einen „kalten Lockdown“ im Sport zu verhindern, brauche es deshalb schnell staatliche Unterstützung. Die Zusage von Bundeskanzler Scholz „You’ll never walk alone“ müsse auch für den organisierten Sport gelten.

zu Offener Brief an die Sportbünde