Knapp 80 Fans erlebten am Sonntagnachmittag einen 3:1 (25:23, 25:17, 27:29, 25:16) Heimsieg der TG Bad Waldsee gegen den Regionalligaabsteiger TSV Eningen. Oder sollte man sagen, sie durchlitten zumindest phasenweise eine überaus kampfbetonte Partie, der es zwar an spielerischen Glanzpunkten, nicht aber an taktischer Finesse und Einsatzwillen mangelte. Kluge taktische Entscheidungen der Bad Waldseer Trainerin Evi Müllerschön einerseits und leidenschaftliche Kampfbereitschaft der Cracks beider Teams andererseits. Damit sind schon wesentliche Gründe für den relativ eindeutigen Ausgang des Matches angedeutet.
Die in auffällig quergestreiftes Gelbschwarz gekleideten Reutlinger Vorstädter waren mit gerade mal sechs Spielern angereist, womit für sie keinerlei personelle Varianten zu erwarten waren. Dieses Defizit jedoch glichen die Männer vom Fuße der Achalm durch ihre überragende Routine und Kampfbereitschaft wenigstens zum Teil aus. Mit der Meisterschaft in dieser Spielzeit allerdings wird der TSV Eningen wohl nichts zu tun haben. Am Ende reichte den Eninger Spielern einfach nicht mehr die Kraft, um die unbedingt notwendige Konzentration aufrechterhalten zu können. Damit ist auch die Wertigkeit dieses Erfolgs für die TG nicht allzu hoch anzusetzen, auch wenn Müllerschöns Mannschaft nunmehr die Tabellenspitze ziert.
Nach ausgeglichenem Start, gekennzeichnet von auffällig langen Ballwechseln, setzte sich zu Satzmitte der TSV Eningen deutlich ab, nachdem zur Überraschung der Galerie plötzlich ein Bruch im Auftritt der Gastgeber auftrat, den die Gäste gnadenlos zu nutzen wussten. So stand es später 11:18, viele in der Halle hakten Durchgang eins bereits ab. Nicht so Evi Müllerschön. Sie fand Antworten in Form von Auszeiten und Einwechslungen. So trat der zweite Zuspieler Lucas Romer auf’s Parkett, was für eine gehörige Beruhigung im TG-Spiel sorgte. Gleichzeitig besannen sich die Mittelblocker Ralf Sauerbrey und Youngster Simon Bergmann auf ihre Angriffsqualitäten und brachten reihenweise schnelle Bälle auf des Gegners Boden. Satzentscheidend in dieser Phase allerdings Hannes Lampert, der abgesehen von seiner tadellosen Annahme- und Angriffsleistung eine beeindruckende Serie von Aufschlägen platzierte, die den Spielpartner in arge Verlegenheit brachte. Schließlich gelang das Unerwartete. Ein Netzfehler auf Eninger Seite vollendete den knappen Satzsieg.
Fast mühelos marschierte die TG im zweiten Akt des Spektakels weiter. Krachende Aufschläge des Zuspielers Simon Scheerer sorgten schnell für einen Dreipunktevorsprung, den der TSV zwar verkürzen konnte, zu Satzmitte aber den Faden total verlor.
Nichts für schwache Nerven bot der dritte Satz. Wieder gerieten Müllerschöns Mannen rasch in Rückstand, lagen gar 9:16 zurück, um wiederum zurückzuschlagen. Jeder in der Halle glaubte an eine getreue Kopie des ersten Satzes, denn beim Stand von 24:23 stand der erste Matchball der TG an. Simon Scheerer am Aufschlag entschied sich für die ganz harte, risikoreiche Sprungaufschlagvariante. Zum Entsetzen der Fans landete der Ball im Netz und löste eine weitere Serie vergebener Matchbälle aus. Wenn es auf TG-Seite nicht klappt, dachten sich die Gäste, dann läuft es bei uns. So gelang beim Stand von 27:28 ein harter TSV-Angriff und der Satzstand lautete 2:1.
Wer nun dachte, die TG breche ein und das Nervenkostüm hielte dem Druck nach dem frustrierenden Verlauf des vorangegangenen Satzes nicht Stand, sah sich getäuscht. Endlich schlugen Jan Herkommer, Pirmin Dewor und auch sehr auffällig Simon Scheerer im wahrsten Sinn des Wortes zurück. Sehr klar erkannte die TG jene Möglichkeit, sich endlich vom Eninger Fluch freispielen zu können und sie tat es mit Bravour. Freilich hatten die Gäste nicht mehr viel entgegenzusetzen. Gründe dafür wurden genannt. Es werden härtere und vor allem spielstärkere Spielpartner zu besiegen sein, will man den Platz an der Sonne behalten.
Auf Waldseer Seite spielten Simon Scheerer, Lucas Romer, Pirmin Dewor, Hannes Lampert, Paul Breyer, Simon Bergmann, Ralf Sauerbrey, Jan Herkommer und Pascal Eisele.
Franz Vogel
Landesliga Damen
SG Nürtingen/Wernau – TG Bad Waldsee 3:2 (15:25, 20:25, 25:17, 26:24, 15:9)
Im ersten Auswärtsspiel der Damen bei der Spielgemeinschaft Nürtingen/ Wernau wurde die erste Damenmannschaft nur mit einem Punkt für ihre Mühen belohnt. Es fing aus Sicht der Waldseer Damen eigentlich gut an, konnte man doch die ersten zwei Sätze für sich entscheiden. Man konnte alles abrufen. Starke Aufschläge von Katja Fluhr, Steffi Dewor und Katja Real brachten die Gegner wieder früh unter Druck und man konnte befreit aufspielen. Alles wollte aus TG Sicht gelingen. Endstand Satz 1 25:15 Und Satz 2 25:20. Im dritten Satz waren es dann 3 verschlagene Aufschläge in Serie und 2 Aufschlagserien der Gastgeber, die sich sehr schmerzhaft auf der Zähltafel widerspiegelten. So stand es früh 3:11 für die Gastgeber.
Nach einer Auszeit von Trainer Ralf Brzuska gab man nochmal alles um die Spielgemeinschaft wieder einzufangen aber der Satz ging mit 17:25 an die SG. Erneut sprach der Trainer man sollte alles Positive aus diesem und den zwei letzten Sätzen mit in den 4. Satz nehmen aber die Gastgeber hatten Blut geleckt und waren fest entschlossen das Spiel für sich zu entscheiden. Was auf TG Seite nicht anders war. Es war ein hart umkämpfter Satz der mit 24:26 aber wieder an die Spielgemeinschaft ging. So zog man in den fünften Satz. Hier konnte man einfach nicht Fuß fassen und hatte wie in den Sätzen davor Annahmeschwierigkeiten und konnte die Angriffe nicht durch oder über den doch teilweise großen Block bringen. Stammzuspielerin Karo Prinz wurde aber von Sara Schwandt würdig vertreten. Alles in Allem kann man auf die Leistung aufbauen und weiter im Training daran arbeiten damit man beim nächsten Spiel die Punkte auf das TG Konto verbuchen kann.
Es spielten Anna Biegert, Sabrina und Sara Schwandt, Steffi Dewor, Lisanne Majovski, Katja Real, Andi Kempter, Katja Fluhr. I(rb)
Landesliga, Männer
TG Bad Waldsee II – TSV Bad Saulgau 2:3 (25:20, 22:25, 20:25, 25:23, 11:15)
TG Bad Waldsee II – VfB Ulm 2:3 (16:25, 25:22, 25:17, 26:28, 11:15)
Über vier Stunden gekämpft, beide Spiele verloren, aber zwei Punkte gegen zwei Meisterschaftsanwärter gewonnen und am Ende nicht unzufrieden. So könnte das Fazit eines dramatischen und sehr unterhaltsamen Heimdebüts der zweiten Männermannschaft in der Landesliga lauten.
Die Jungs um Routinier Peter Gropper zeigten allesamt über zehn Sätze eine bravouröse Vorstellung und agierten fast durchweg an ihrem Leistungslimit. So gelang es mit einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung den beiden favorisierten Teams je zwei Sätze abzunehmen und sich erst im Tie-Break zwei Mal geschlagen zu geben. In der ersten Partie zeigten die Gäste aus Bad Saulgau von Anfang an – vor allem in Person des Zweitliga erfahrenen Michael Kasperzak – ihre individuellen Fähigkeiten und spielten sich sofort einen 13:4 Vorsprung heraus. Das Team von Ralf Sauerbrey hielt aber unbeeindruckt dagegen und trieb die nun angesichts einer vermeintlich sichern Sache etwas selbstzufrieden agierenden Gäste zusehens zu Fehlern. Über 11:17 ging die TG mit 19:18 erstmals in Führung und kam prompt zum Satzgewinn. Der Satzverlust zeigte Wirkung, die TG blieb bis 15:7 am Drücker, ehe die Gäste langsam aber sicher das Spiel wieder in die Hand bekamen. Zwei – wenn auch knappe – Satzgewinne für den TSV waren die Folge und alles deutete nun doch auf den erwarteten Saulgauer Sieg hin.
Doch die TG gab nicht klein bei, holte sich zum Satzbeginn eine Führung und brachte diese mit 25:23 überraschend zum Satzgewinn nach Hause. Trotz des Verlusts des Tie-Breaks ging immerhin der erste Punkt auf das Waldseer Konto. Und es hätte nicht viel gefehlt und es wären drei weitere Punkte gegen den VfB Ulm, dem man noch unter der Woche im Pokal 0:3 unterlegen war, dazu gekommen. Nach einem am Ende klar verlorenen ersten Satz deutete manches auf eine schnelle Niederlage der TG hin. Weit gefehlt. Die Waldseer kämpften aufopferungsvoll in der Abwehr und punkteten immer wieder mit Block und Angriff. So holten sie sich die nächsten beiden Sätze und hatten in einem äußerst knappen und umkämpften vierten Durchgang tatsächlich bei 25:24 einen Satzball. Das Quäntchen Glück fehlte beim im Aus landenden Block von Peter Gropper um die Überraschung perfekt zu machen und am Ende hatten die Gäste das glücklichere Ende für sich und holten sich im Anschluss auch das Tie-Break. Als Trost blieb den TG-Jungs aber immerhin ein weiterer Punkt.
TG: Tim Schwenk, Daniel Scheerer, Matthias Walther, Christian Dethlefsen, Valentin Marth, Nils Herkommer, Ferdinand Wollin, Henry Limp, Peter Gropper
A-Klasse, Damen
TG Bad Waldsee II – BSG Immenstaad 3:0 (25:14, 25:22, 25:18)
TG Bad Waldsee II – MTG Wangen 3:1 (25:13, 25:10, 20:25, 25:15)
Zwei souveräne Siege sind die Ausbeute des ersten Heimspieltags der zweiten Damenmannschaft. Gegen Immenstaad begannen die TG-Mädels konzentriert und setzten die unterlegenen Gäste von Beginn an unter Druck. Diese hielten vor allem im zweiten Satz das Spiel lange offen. Letztlich sorgten die druckvollen Aufschläge und Angriffe der Gastgeber aber für einen verdienten 3:0-Sieg. Auch im zweiten Spiel erkämpften sich die Waldseerinnen mit einer konzentrierten Leistung und druckvollen Aufschlägen einen frühen Vorsprung, der zu einer 2:0 Satzführung führte. Nach einem kurzen Durchhänger im dritten Satz kamen die TG-Damen im vierten Satz umso eindrucksvoller zurück und setzten sich mit dem zweiten, hochverdienten Sieg an diesem Tag an die Tabellenspitze der A-Klasse. (jah)
B-Klasse Damen
SV Hauerz II – TG Bad Waldsee III 1:3 (21:25 23:25 25:22 20:25)
Mit einem 3:1 Sieg startete die 3. Damenmannschaft in die neue Saison. Dabei forderte die kleine Halle und die gegnerische Mannschaft sehr viel Ballgefühl und taktisches Geschick von den Waldseerinnen. Diesen gelang es in den wichtigen und entscheidenden Momenten durch kluge Aufschläge, platzierte Angriffen, schnellen Abwehraktionen und einem variablen Zuspiel viel Druck auf den Gegner zu bringen. Durch diese Leistung zeigten die Gäste was in ihnen steckt und man kann sich auf die nächsten Spiele gefreut.
Carolin Buschbacher, Jasmin Wachinger, Anouk Rebstock, Sophia Maucher, Ronja Schäfer, Silvana Schellhorn, Silvana Ruedi, Lisa Meisl, Sina Utzinger, Saskia Czöndör