Zurück auf die Erfolgsspur
Sicherer3:0 (25:18, 25:21, 25:21) Auswärtssieg der TG Bad Waldsee beim TTV Dettingen/Teck
Von Franz Vogel
Nachdem in der Volleyballoberliga Württemberg in der aktuellen Spielzeit zwei Drittel der Begegnungen gespielt sind, gewinnt die Tabelle deutlich an Konturen. An der Spitze setzen sich der aktuelle, jedoch unechte Tabellenführer TG Bad Waldsee und der TSV Stuttgart II – jener mit einem Spiel und einem Minuspunkt weniger – immer deutlicher ab. Dahinter rücken die Teams sehr eng zusammen, nachdem die Manschaften der hinteren Hälfte punkten konnten. Deutlich abgefallen sieht sich der TTV Dettingen auf dem letzten Rang und muss wohl mit dem Abstieg rechnen.
Eben dieser TTV Dettingen hatte den Spitzenreiter aus Bad Waldsee zu Gast, der nicht weniger als die Platzherren unter Druck stand, freilich unter umgekehrten Vorzeichen. Nach dem missglückten Auftritt in Waldenburg war es für die Oberschwaben die Frage, ob sie das negative Erlebnis abschütteln konnten und zu ihrem zwingenden kreativen Spiel finden würden. Der Sonntagnachmittag in Dettingen gab Auskunft über diese Fragen. Vom Kampf zum Spiel lautete der Waldseer Plan und er gelang.
Weder von der etwas dunklen Halle, noch von den allerdings eher wenigen Zuschauern ließen sich Peter Groppers Männer aufs Glatteis führen. Mit engagierter Ernsthaftigkeit versuchte die Mannschaft von Beginn an zu demonstrieren, wer in der Tabelle oben und wer unten angesiedelt ist. Die Defensive bildeten zunächst Lucas Romer, Axel Bloching sowie Libero Pascal Eisele. Aus einer soliden Annahme heraus gelangen dem TG-Team ordentliche und später zwingende Angriffe, die der wieder gesundete Zuspieler Simon Scheerer in bewährter Weise inszenierte.
Als Mittelblocker verrichteten der erstmals in einem Punktspiel eingesetzte Christian Romstedt und Routinier Ralf Sauerbrey ihre Aufgabe in Block und Angriff zuverlässig, während Pirmin Dewor seine Aufgabe als diagonaler Hauptangreifer effizient über das ganze Spiel leistete. In den späteren Phasen des Matches setzte Gropper noch Jan Herkommer und Jullian Niedermaier als Außenangreifer, sowie Youngster Simon Bergmann in der Mitte ein. Es war nicht zuletzt auch die Stärke des gesamten Kaders, der das Spiel der Kurstädter beflügelte.
Deutlich zeigte sich Überlegenheit des Spitzenreiters im ersten Satz. Die massive Gegenwehr der abstiegsbedrohten Platzherren, die sehr genau wussten, was die Stunde geschlagen hat, reichte nicht aus, um dem Ansturm der TG-Truppe Stand zu halten. Am Ende dieses Durchganges waren es eher leichtsinnige Eigenfehler einiger Cracks auf TG-Seite, die einen viel deutlicheren Satzausgang verhinderten. Zwar gaben die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt auf, doch mussten sie nach dem ersten Satz erkennen, wie gering ihre Chancen waren.
Auf der anderen Seite konnte man sich weiterhin den einen oder anderen Ausrutscher erlauben, doch der zeitenweise knappe Vorsprung seitens der TG, einige Male gar ein Punktegleichstand, brachte Weißschwarz nicht in Verlegenheit. Wie einsatzfreudig sich auch der TTV Dettingen gegen die drohende Niederlage und die damit verbundene fast aussichtslose Tabellensituation stemmte, es reichte an diesem Tag nicht annähernd, die TG in Bedrängnis zu bringen. Am Ende siegte das spielerisch bessere und reifere Team, dessen eiskalte Routine an diesem Tag genügte, um gegen einen zwar engagierten, doch fast machtlosen Gegner einen – wie im Nachhinein eingeräumt – Pflichtsieg zu landen.
Eine ganz andere Musik wird kommenden Samstag um 18.00 Uhr in Bad Waldsee spielen. Dann steht auf der anderen Netzseite der Tabellenzweite TSV Stuttgart II, der in diesem Spiel, falls er gewinnt, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch die Spitzenposition erreichen kann.