Die TG Volleyballer zwingt ihren Angstgegner nieder

Mit 3:2 besiegen die Oberliga-Volleyballer in einem dramatischen Spiel den ASV Botnang
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Mit mehr als gemischten Gefühlen war die Mannschaft von Trainer Peter Gropper in die Stuttgarter Vorstadt gefahren. Zu tief hatte sich die Erinnerung an die beiden verdienten Niederlagen während der letzten Spielzeit gegen diesen Spielpartner ASV Botnang eingegraben. Es hätte der negativen Gefühle nicht bedurft. In einem feinen hochkonzentrierten Auftritt gelang den Oberschwaben ein zwar knapper und glücklicher, vor allem aber hoch verdienter 3:2 (25:20, 10:25, 22:25, 25:19, 8:15) Auswärtssieg.
An diesem Samstagabend war alles bereitet für ein großes Match. Die riesige Botnanger Sporthalle war von über 80 Fans besucht, eine für das Stuttgarter Umfeld auffällig große Kulisse. Dementsprechend gestaltete sich die Stimmung auf den Rängen, befeuert von einem überaus abwechslungsreichen Spielverlauf, der den Volleyballsport so attraktiv macht. Die Hauptakteure beider Teams, wie auch das bis auf eine arge Fehlentscheidung zu Ungunsten der Platzherren sicher agierende Schiedsgericht, legten höchste Motivation und Einsatzbereitschaft an den Tag.

Ein auf absolut höchstem Oberliganiveau verlaufendes Match entwickelte sich mit dem besseren Start für die Gastgeber. Die TG schickte den wiedergenesenen Simon Scheerer auf der Zuspielposition ins Rennen. Als Libero liefen Pascal Eisele und in der zentralen Blockposition Manuel Perner und Ralf Sauerbrey auf. Die Diagonalposition und damit auch die Aufgabe des Hauptangreifers erledigte Pirmin Dewor. Die Außenbahnen im Angriff besetzten zunächst Axel Bloching und Lucas Romer. Den Außenangreifern im Volleyball obliegt zusätzlich die kardinale Aufgabe, Aufschläge des Gegners anzunehmen und sie möglichst genau nach vorne ans Netz zum Zuspieler zu bringen.

Exakt dieser Teil des Aufbauspiels beeinflusste wie selten einmal gerade diese Begegnung zweier extrem starker Angriffsteams. Unschwer lässt sich am wechselhaften Spielverlauf ablesen, wie sehr der Annahmebereich beider Kontrahenten die Spielentwicklung beeinflusste. Gab es in den Defensiven eines Teams Durchhänger, kam sofort die Angriffsstärke des Gegners zum Tragen, die die Satzverläufe deutlich entschied.

Nach dem knapp entgangenen ersten Durchgang stellte Trainer Gropper seine Defensive um und brachte für Axel Bloching, der vor allem im Angriff geglänzt hatte, Jan Herkommer. Die Absicht, den ausgewiesenen Annahmespezialisten Herkommer zur Stärkung der Defensive zu einzusetzen, war offensichtlich. Das Ergebnis erwies sich als verblüffend. Alle Waldseer Cracks riefen ihre Bestleistung ab und zogen ein höchst erfolgreiches Volleyball auf. Annahme und Abwehr, Zuspiel und Blockverhalten erwiesen sich als vorbildlich. In der Folge ging ein veritables Ungewitter über die Gastgeber hinweg, die im zweiten Akt des Dramas buchstäblich den Boden unter den Füßen verloren. Dieser Schock hielt auch noch lange Zeit im dritten Satz an, den der ASV letztendlich ebenfalls abzutreten hatte.

Zu schnell allerdings wollten sich die Platzherren der drohenden Niederlage nicht beugen und erreichten durch eine deutliche Leistungssteigerung den Satzausgleich. Allerdings schien es die Weißschwarzen aus der Kurstadt nicht im Geringsten zu beeindrucken. Sie gestalteten die zum Auftakt des finalen TieBreaks ablaufende Schlüsselszene des ganzen Spiels erfolgreich. Der bisher äußerst effiziente linksschlagende Hauptangreifer wurde gleich im ersten Ball von Ralf Sauerbrey, der unüberwindlich im Doppelblock mit Jan Herkommer stand, krachend weggeblockt.

Dieser Ball erwies sich als moralischer Tiefschlag für die Gastgeber, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten. Über 7:2 ging es zum umjubelten Happyend für die TG. Einer der Matchwinner Jan Herkommer sprach nach dem Match von einem seiner eindrücklichsten Spiele: „Das war hohes Niveau, eine tobende Halle und gewonnen. Was will man mehr?“

Landesliga Damen
Hart umkämpftes Match in Ulm
SSV Ulm – TG Bad Waldsee 2:3 (25:23, 18:25, 25:12, 22:25, 9:15)
Ihren männlichen Kollegen machten es die Bad Waldseer Damen beim Spiel in Ulm fast deckungsgleich nach. Einem Krimi glich das Spiel in welchem sich zu Beginn der Sätze mal die Gastgeber mal die Gäste absetzen konnten. Im ersten Satz bereits konnte man erkennen, dass dieses Spiel kein deutliches und schnelles Ende nehmen würde.

Immer wieder waren es Annahmeschwierigkeiten auf beiden Seiten,die kein Team so richtig voranbrachten. Zwar setzten sich die Waldseerinnen in Durchgang eins schnell ab, konnten den Vorsprung jedoch nicht halten. Überhastete Spielzüge waren zum Ende der Hauptgrund für den Verlust dieses Satzes.

Dasselbe Bild im folgenden Satz. Individualfehler auf beiden Seiten, die den Spielfluss hemmten. Doch erkämpften sich die kurstädtischen Damen nach und nach ihre Annahmesicherheit zurück, was letztlich für einen solideren Spielaufbau und den Satzausgleich sorgte. War der dritte Satz geprägt von Hektik und unruhigem Annahmeverhalten, wendete sich das Blatt im nächsten Akt. Der wieder erwachte Kampfgeist ermöglichte nun ein erfolgversprechendes zielgerichtetes Volleyball, in dem alle Spielphasen konzentriert und oft abgeklärt nachhause gespielt wurden. Nach dem erneuten Satzausgleich stand als Höhepunkt des Krimis ein abschließender TieBreak an.

In diesem entscheidenden Satz setzten sich die Damen aus Bad Waldsee zu Beginn etwas ab, doch Ulm kämpfte sich heran und holte den achten Punkt wonach der Seitenwechsel erfolgte. Nun brach sich wilde Entschlossenheit auf Waldseer Seite Bahn. Starke Aufschläge und eine aufopferungsvolle Abwehr brachten Punkt um Punkt, schließlich einen überaus hart erkämpften Auswärtserfolg.

Zwei Tage vorher hatte die Mannschaft von Frank Mühlbauer das fällige Pokalspiel bei den Bezirksligisten vom TV Kressbronn mit 3:0 (25:15, 25:16, 29:27) nach ebenfalls hartem Kampf das Spiel und damit das Weiterkommen im VLW-Pokal für sich entschieden.

Jugendergebnisse vom Wochenende
U18 männlich, Bezirksliga:
TSV Bad Saulgau – TG Bad Waldsee 1:2 (18:25, 25:23, 10:15)
VC Baustetten – TG Bad Waldsee 0:2 (17:25, 19:25)

Auf Grund zweier kurzfristiger Erkrankungen musste die U18 mit nur sechs Spielern zum zweiten Spieltag nach Bad Saulgau fahren. Doch die dezimierte Truppe hielt sich prima und kam zu zwei nicht unbedingt erwarteten Siegen. Mit einem sehr konzentrierten und fehlerfreien Start verschafften sich die TG-Jungs im ersten Spiel gegen den Gastgeber gleich einen großen Vorsprung den die am Ende noch zu einem 25:18 Satzgewinn ins Ziel brachten. Von vielen Einzelfehlern auf Waldseer Seite war Durchgang zwei geprägt, so dass sich kein Team absetzen konnte und der Satz am Ende unnötig verloren ging. Von Anfang in Führung liegend brachte die TG den Tie-Break dann aber relativ souverän zum Sieg nach Hause. Im zweiten Spiel entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie mit Vorteilen für Baustetten, die diese bis Mitte Satz zu einem drei Punkte Vorsprung nutzen. Mit guten Aufschlägen und gutem Block bekamen die Waldseer aber plötzlich die Oberhand und drehten den Satz zu einem am Ende deutlichen 25:17. Diesen Schwung nahmen sie auch in Satz zwei mit und kamen zu einem verdienten 2:0 Sieg. Damit haben sie sich auf Platz zwei der Tabelle verbessert.

TG: Fynn Bayer, Nils Herkommer, Luca Nuber, Sebastian und Julian Gambichler, Nils Pestinger

U14 männlich, Bezirksliga:

TG Bad Waldsee – TSV Laupheim 0:2

TG Bad Waldsee – VC Baustetten 0:2

TG Bad Waldsee – SSV Wilhelmsdorf I 0:2

TG Bad Waldsee – SSV Wilhelmsdorf II 2:0

Ihren ersten Spieltag absolvierte die U14 in der heimischen Eugen-Bolz-Sporthalle. Die Jungs mussten neben einem Sieg drei zum Teil knappe Niederlagen einstecken, hielten sich aber durchaus achtbar.

TG: Noah Kling, Benni Fritzenschaf, David Wiegel, Gero Schairer, Rafael Klimsa, Justus Göttel, Max Müller, Fabian Soltau

U14 weiblich, Bezirksliga:

SV Horgenzell – TG Bad Waldsee I 0:2

VfB Friedrichshafen – TG Bad Waldsee I 0:2

TV Bermatingen – TG Bad Waldsee I 0:2

TV Bermatingen – TG Bad Waldsee II 0:2

SV Horgenzell – TG Bad Waldsee II 1:1

TSV Laupheim II – TG Bad Waldsee II 0:2

Einen sehr gelungenen ersten Spieltag absolvierten die U14 Mädchen. der TG. Trainer Andreas Bentele zeigte sich nicht nur sehr zufrieden mit dem Auftreten seiner Mädels, sondern auch die Ergebnisse waren erfreulich .Die erste Mannschaft gewann alle drei Spiele und auch die zweite Mannschaft blieb bei zwei Siegen und einem Unentschieden ungeschlagen.

TG 1: Sophia Leimgruber, Nele Reichle, Anne Stirner, Tabea Wagner, Mirjam Groß

TG 2: Anna Kolb, Emelie Blaut, Annika Maucher, Franca Eisele, Ramona Leimgruber

Franz Vogel