Damen holen wichtige Punkte durch Auswärtssieg.
SSV Ulm 1846 – TG Bad Waldsee 1:3 (18:25, 18:25, 25:20, 20:25)
Von Franz Vogel
Aufatmen im Team von Jürgen Herkommer.
Drei wichtige Punkte erreichte die Mannschaft beim Tabellenschlusslicht in Ulm. Das Entscheidende aber ist der aktuelle Blick auf die Tabelle. Der auf dem möglicher Weise rettenden drittletzten Tabellenplatz stehende PSV Reutlingen unterlag in seinem letzten Spiel, womit die TG nach Punkten aufgeschlossen hat.
Auch wenn es beim derzeitigen Tabellenschlusslicht war, der Druck des unbedingt gewinnen müssens lastete schon auf den Schultern der Damen. So brachten sie eine ordentliche Leistung zustande, durchaus aber nicht die beste der letzten Wochen. Besonders deutlich trat diese Belastung nach zwei gewonnenen Durchgängen in Satz drei zu Tage. Plötzlich fanden sich die Damen inmitten einer aufreibenden Nervenschlacht und wieder zeigte sich, wie sehr die eigenen Nerven sich zu Feinden des eigenen Spiels entwickeln können.
Der Reihe nach. Beide ersten Spielabschnitte sahen in ihrer Anfangsphase keine Mannschaft entscheidend vorne. Jeweils zur Satzmitte setzte sich das druckvollere Spiel der Gästesechs mehr und mehr durch. Sicher und routiniert brachten die TG-Damen beide Sätze nachhause – wenn auch ohne zu glänzen. Es mag die Leichtigkeit dieser Teilerfolge gewesen sein, die das Spielgeschehen drastisch veränderte.
Schnell lag dann auch im dritten Satz die erstaunte TG-Truppe deutlich mit 0:3 und 1:6 in Rückstand. Ungenauigkeiten und häufige Eigenfehler prägten das nun arg fahrig wirkende Auftreten der Damen aus der Kurstadt. Ein derartiges Verhalten baut den Gegner stets auf. So auch in der Donaustadt. Immer stärker und selbstbewusster gestalteten die Gastgeberinnen in der Folge ihr Spiel. Erst beim Stand von 12:19 aus Waldseer Sicht fasste sich Nadine Milbrath ein Herz und landete eine fulminante Aufschlagsserie, die dem Herkommer-Team eine 20:19 Führung brachte. Hoffnung keimte auf, trotz allem einen deutlichen 3:0 Sieg landen zu können. Statt aber auf diesem Niveau weiterzumachen und das Ziel zu erreichen vergeigte die TG-Truppe unverständlich sechs Punkte in Folge und damit Durchgang drei.
Für Trainer Herkommer tat sich nun die Frage auf, wie tief der Schock dieses unnötigen Satzverlustes sitzen würde. Und es schien so, als sollten sich seine düsteren Ahnungen bestätigen. So begann der vierte Spielabschnitt als veritable Zitterpartie. Ehe die TG-Damen richtig ins Spiel gekommen waren, stand es rasch 8:3 für die Gastgeber. Der Ruck, der anschließend durch das Spiel der Herkommer-Damen ging, war sicherlich auch eine Folge der rechtzeitig veranlassten Auszeit des höchst erfahrenen Trainers. Er wusste, was die Stunde geschlagen hatte und verstand es, sein Team wachzurütteln und zur erfolgreichen Gegenwehr zu motivieren.
Bei 11:11 hatte Bad Waldsee den Gleichstand erreicht. Dann konnte sich bis 17:17 keine Mannschaft absetzen, in der Folge jedoch war es eine geballte Energieleistung – körperlich wie mental – die den letztendlichen Waldseer Vorsprung zum 21:17 ausmachte. Jetzt zeigte sich das Gästeteam nicht mehr willens, die Dinge aus der Hand zu geben. Verdient, am Ende etwas glücklich konnte das Spiel gewonnen werden.
TG: Karo Prinz, Hannah Thoma, Andrea Kempter, Nadine Milbrath, Laura Weber, Stefanie Notz, Anne Kapitel, Nadine Späth, Rebecca Militz und Martina Hartmann