Klarer Erfolg gegen den Bundesliganachwuchs vom Bodensee
TG Bad Waldsee – VfB Friedrichshafen III 3:0
Allesamt schlaksige überaus hoch gewachsene junge Männer, so präsentierte der Friedrichshafener Trainer Paolo Cippolone seine Crew VfB Friedrichshafen III. Dahinter verbergen sich die besten 15- und 16-jährigen Volleyballjugendlichen aus Württemberg. Sie sind die Vertretung der VLW-Stützpunktes, des Volleyball Landesverbandes Württemberg.
Zusätzlich konnten die TG-Insider auf Seiten der jungen Gäste als deren weiteren Begleiter den bei der TG groß gewordenen Adrian Pfleghar, seines Zeichens Trainer der VfB Nachwuchsmannschaft Volley-Young Stars in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule begrüßen. Pfleghar machte dann auch im Gespräch schnell klar, dass das „fast professionelle Training von VfB III“, wie es im Bad Waldseer Vorbericht gestanden habe, schon „wirklich professionell“ sei.
Es sind Volleyballer mit Haut und Haaren, leidenschaftlich, mit jugendlichem Schwung und Begeisterung, natürlich auch mit der Unbedarftheit, zu der ihnen ihr junges Alter Recht gibt. Dergestalt stellten sie auch ihr Spiel vor, ohne Zögern immer feste drauf. Angriffsvolleyball mit hin und wieder sehr starken Aufschlägen, die so manche Defensive vor schwere Aufgaben stellt.
Das Spiel entwickelte sich allerdings zunächst zu Gunsten der TG, die ihre Stammsechs ins Rennen schickte, ergänzt von dem als Ersatzlibero auflaufenden Valentin Marth. Hoch führten die Gastgeber, als sich ein leichter Schlendrian einstellte, der sofort von den Häfler Cracks mit dem Ausgleich bestraft wurde. Doch in der Folge stabilisierte sich vor allem das Blockspiel der TG, die auf diese Art mehrere Punkte landete und dem Gegner auch etwas den Biss nahm.
Krachende TG-Schmetterbälle von Pirmin Dewor, glänzende Aufschläge vom wieder gut disponierten Simon Scheerer und immer wieder sehenswerte Blockaktionen von Manuel Perner – das Spiel der TG überzeugte. Gegen Ende des Eröffnungsdurchgangs ließ zwar die Spannkraft der TG-Männer nach, doch brachten sie mit 25:21 den Satz überzeugend und sicher ins Ziel, auch wenn Peer Auer bei 24:21 eine Auszeit für angebracht erachtete. Immerhin hatten die jungen Himmelstürmer vom Bodensee drei Punkte in Folge realisiert.
Nicht ganz so deutlich ging es in die erste Phase des zweiten Durchgangs. Zwar hatte sich die TG eine Vier-Punkte Führung herausgespielt, die aber nach einer Häfler Auszeit in den Ausgleich verwandelt wurde. Trotzdem setzten sich in der Folge die Cleverness und Angriffshärte der Sauerbrey und Co. durch, unterstützt durch eine hoch engagierte Abwehr. Im Angriff setzten nach wie vor Pirmin Dewor, doch auch Jan Herkommer und Lucas Romer ihre Ausrufezeichen. Über 17:13 und 20:16 ging es in die Endphase des zweiten Teils. Gelungene Blocks nach wuchtigen Scheereraufschlägen schufen die Grundlage zum hoch verdienten 25: 21 Satzgewinn. Allerdings war wieder beim Stand von 24:20 eine TG-Auszeit vonnöten, bevor Ralf Sauerbrey den Satzball durch einen Schnellangriff verwandelte.
Mit drei erfolgreichen äußerst harten Aufschlägen von Simon Scheerer ging es für die TG positiv in den dritten Satz weiter. Bei 6:1 mussten die Gäste ihre erste Auszeit nehmen, die das Spiel des Stützpunktes kurzfristig stabilisierte. In der Folge allerdings gewann die Routine und Abgeklärtheit der TG-Männer immer mehr die Oberhand bis zur deutlichen Führung von 11:4. Die folgenden Unkonzentriertheiten der TG, die bereits schon meinte, alles sei irgendwie entschieden, ließen die Gäste noch einmal herankommen und Hoffnung schöpfen. Bei 11:8 setzte Peer Auer logischer Weise seine erste Auszeit in diesem Satz. Mit bescheidenem Erfolg, denn wenig später zeigte die Anzeigetafel nur noch 13:12. Sehr eng setzte sich das nun auf keinem guten Niveau stehende Match fort. Erst bei 20:16 hatten sich die Platzherren wieder etwas abgesetzt und steuerten nunmehr sehr sicher dem Matchball entgegen. Ein wuchtiger, harter Aufschlag von Jan Herkommer setzte den Schlusspunkt unter ein Match, das allerdings an mangelnder Spannung litt.
Nach diesem Erfolg kann die erste Herrenmannschaft der TG die letzten beiden Vorrundenspiele ohne größeren Druck angehen. Sie wird in beiden Matches nicht Favorit sein, denn es geht gegen die derzeit Führenden in Schmiden und zuhause gegen Ludwigsburg.