Spielbericht Damen 1 – Oberliga – TG Bad Waldsee vs. TSG Reutlingen

Abstieg der TG-Damen besiegelt

1:3 (25:19, 11:25, 22:25, 9:25) Heimniederlage gegen TSG Reutlingen lässt keine Chance mehr

Von Franz Vogel 

Es handelte sich nur noch um den allerletzten Strohhalm, um eine allenfalls sehr theoretische Chance, dem drohenden Abstieg noch zu entrinnen. Angesichts des noch ausstehenden Programms wäre auch bei einem Sieg gegen Reutlingen kaum mehr etwas möglich gewesen. Jetzt allerdings sind alle Rechenspiele Makulatur. Acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, den die Reutlinger besetzen, sind bei zwei noch ausstehenden Spielen unaufholbar. 

Trainer Jürgen Herkommer ist nicht nur ein überaus erfahrener Trainer, ein ausgewiesener Analytiker und ein Sportsmann dazu. Entsprechend fiel sein Kommentar aus: „Wir haben heute in einer Art Zeitraffer noch einmal erlebt, was die ganze Spielzeit über gegolten hat. Meine Mannschaft kämpft bravourös, gibt so schnell nicht auf. Sie kann jedoch das nötige hohe Oberliganiveau selten länger als ein oder zwei Sätze lang halten. Das ist bei der Qualität der Spielpartner einfach zu wenig und wird bestraft. Somit steigen wir zu Recht ab.“

Die stille Hoffnung auf Rettung hielt den ersten Durchgang über gegen die Reutlinger Damen an. Herkommers Mannschaft zeigte sich von ihrer Schokoladenseite und ließ die TSG-Damen nicht zur Entfaltung kommen. Mit Sicherheit in den Annahmesituationen und engagierter Abwehr machten es die TG-Frauen den Gästen sehr schwer. Im Angriff gelang dank hervorragender Konzentration vieles, genug jedenfalls, um das Abwehrbollwerk auf der anderen Netzseite nachhaltig zu erschüttern. Ein verdienter Teilerfolg der TG, der Appetit auf einen Sieg machte.

Zum Leidwesen der Fans trat dann allerdings in unschöner Wiederholung ein, was der Trainer in seinem Schlussstatement klargestellt hatte. Das Team ist einfach nicht in der Lage, sehr guten und effizienten Volleyball kontinuierlich durchzuziehen. So häuften sich im zweiten Satz die individuellen Fehler, die eine beträchtliche Unordnung und auch Unruhe auslösten. Gerade auf solche Verhaltensweisen lauern erfahrene Gegnerinnen. Die TG tat ihnen den Gefallen, die Folge war ein klarer Verlust dieses Spielabschnitts.

Und wieder wie so oft in dieser Oberligasaison, die für die Aufsteigerinnen aus der Kurstadt so unglücklich verlief, rappelten sich die Herkommer-Schützlinge auf und hielten mit all ihren Möglichkeiten dagegen. Einige wenige Fehler, geschuldet mangelnder Konzentration und Konsequenz genügten aber, um diesen dritten Akt knapp und etwas unglücklich abgeben  zu müssen.

Danach schienen die Kräfte zu schwinden und die Moral verloren zu gehen. Fast gar nichts mehr an konstruktivem Spielaufbau gelang, ebenso mangelte es an der Feinabstimmung. Die TSG spürte ihre Chance, dieses Spiel rasch und sicher zu beenden und zog ihr zielgerichtetes, diszipliniertes Spiel konsequent durch. Auch bot die TSG in der Folge den Gastgeberinnen keinerlei Schwachpunkte mehr an. Am Ende stand ein gewonnener vierter Satz, der klarer hätte nicht sein können.

Das Spiel für die TG war damit verloren und der Abstieg endgültig besiegelt. Es bleibt die hohe Achtung vor dem Kampfgeist dieser Mannschaft, die auch bei den vielen verletzungsbedingten Nackenschlägen niemals aufgegeben und darüber viele Sympathiepunkte gesammelt hat.