Klare Zielansprache bei den Oberligavolleyballern der TG Bad Waldsee

13/14 Dritter, 14/15 Zweiter, 15/16 ?
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„Wir wollen ganz vorne mitspielen. Unser Ziel heißt Meisterschaft und Aufstieg.“ Mit diesen klaren Worten hat die neue Trainerin der TG-Oberligatruppe, Evi Müllerschön, das Saisonziel der TG Bad Waldsee unmissverständlich angedeutet. Hatte es der Mannschaft in den zurückliegenden zwei Spielzeiten nicht ganz gelangt – die Gründe waren sehr unterschiedlicher Natur – so ist es lange Zeit her, da ein ähnlich ambitionierter Saisonstart von den Verantwortlichen formuliert wurde. Ganz ohne Grund kommt dieser Ehrgeiz nicht zustande.

Da ist zuerst die neue Trainerin Evi Müllerschön mit ihrem Co-Trainer Frank Sperfeld. Nach zweijähriger Suche nach einem Nachfolger für Peer Auer ist es der Bad Waldseer Volleyballabteilung endlich gelungen, wieder eine sowohl profilierte wie routinierte Mannschaftsführung auf die Beine zu stellen. Beide kommen vom Nachbarn TSV Bad Saulgau und verfügen über ein gehöriges Maß an Rüstzeug, um in der Oberliga Schritt halten zu können.

Der andere Grund liegt in der Mannschaft selbst. Litt das kurstädtische Oberligateam jahrelang an der zu kurzen Spielerdecke und musste bisweilen zu fast abenteuerlichen Aufstellungsvarianten greifen, verfügt das Trainergespann heutzutage über einen reichlich besetzten Kader, der auch bei extremen Auf und Abs der Saison entsprechend variiert werden kann.

Eine ganze Reihe neuer Spieler sind zur kommenden Spielzeit zur Stammsechs der TG gestoßen. Insbesondere die neuralgischen Mannschaftsteile wie Zuspiel und Annahmebereich sollten davon profitieren. Erledigte in den letzten zwei Jahren Simon Scheerer seine Aufgabe als zentraler Spieler in beeindruckender, auch höchst engagierter Weise, so hatte er doch stets den Nachteil, keinen halbwegs gleichwertigen Mann neben sich auf der Zuspielposition zu haben. Das bedeutete für ihn, auch in härtesten Fünfsatzmatches stets durchhalten zu müssen, seine verantwortungsvolle Aufgabe ohne Verschnaufpause – koste es was es wolle – durchzuziehen. Ganz zu schweigen von der steten Sorge einer möglichen Verletzung, die wie ein Damoklesschwert zwei Spielzeiten lang auf dem Team lastete. In Tim Schwenk vom TSV Laupheim konnte nun ein weiterer ambitionierter Zuspieler gefunden werden. Im Extremfall ist auch Co-Trainer Frank Sperfeld in der Lage, auf dieser Position in die Bresche zu springen.

Für Jan Herkommer, der in der neuen Saison in der zweiten Herrenmannschaft spielen will, rücken für die Außenangreifer-Annahmeposition zwei weitere neue Spieler nach. Vom FT 1844 Freiburg kommt Paul Breyer, während Hannes Lampert seinen Weg vom TV Radolfzell zur TG gefunden hat. Neben den Genannten können die bewährten Lucas Romer, Axel Bloching und Julian Niedermayer in dieser Aufgabe eingesetzt werden.

Die zentrale Achse der Mittelblocker besteht wie schon in der letzten Saison aus Manuel Perner, Ralf Sauerbrey, Christian Romstedt und Simon Bergmann. Als Diagonalangreifer werden Pirmin Dewor und Kai Wilson zur Verfügung stehen , während die Liberoaufgabe wie schon seit Jahren in den Händen von Pascal Eisele liegt. Somit besteht der aktuelle Kader aus nicht weniger als 15 Mann.

Elf Mannschaften gehen in der Oberliga ins Rennen. Der Großteil kommt dabei aus dem Stuttgarter Großraum. Neben der TG Bad Waldsee will mit Sicherheit auch Botnang ganz oben ein Wörtchen mitreden. Auch die Teams aus Ludwigsburg, Waldenburg und Stuttgart werden vorne erwartet. Die Mannschaft der DJK Aalen, genannt MADS Ostalb gehört zu den großen Geheimnissen zu Beginn dieser Spielzeit. Dieses Team stieg freiwillig aus der Dritten Liga ab und formierte sich neu.

Ohne Zweifel dürfen die Fans eine spannende Saison erwarten, einen Selbstläufer wird es ganz sicher nicht geben. Die hohe Mannschaftszahl in der diesjährigen Oberliga wird 20 Spiele für jedes Team erfordern, 20mal Ungewissheit, höchste Konzentration und Spannung. Die Kurstädter erscheinen gut gerüstet, die Trainingsabende waren gut besucht, die Vorbereitungsspiele meist zufriedenstellend verlaufen. Beim ASV Botnang, einem ganz heißen Anwärter für ganz vorne, tritt die Mannschaft am Samstag um 19.30 Uhr an.

Damen I mit Mühlbauer und Romer

Zweite Landesligasaison nach dem Oberligaabstieg steht an

Ähnlich wie bei ihren männlichen Kollegen gehen die Bad Waldseer Volleyballdamen mit einem relativ großen, neu zusammengestellten Kader in die die Spielzeit 2015/16. Zugrunde liegt diese Entwicklung die Zusammenlegung des bisherigen Damen I-Teams mit den Spielerinnen der vormaligen Damen II-Mannschaft. Das bedeutet zwar den Verlust des Bezirksligaplatzes von Damen II, gibt aber den Verantwortlichen der nun neuen Damen I Truppe viel größere Bewegungs- und Planungssicherheit.

Diese sind, wie schon in der abgelaufenen Saison Frank Mühlbauer und als Co-Trainer Lucas Romer. Verlief die letzte Spielzeit im Jahre eins nach dem Oberligaabenteuer dieser Frauen mit einem sicheren Mittelfeldplatz zufriedenstellend, müssen sich die Macher der Mannschaft nunmehr neue Ziele überlegen. Ob sich dabei die doch sehr junge Mannschaft dem Druck der Landesliga gewachsen zeigt, macht eine Prognose auch nicht leichter. Ganz besonders wird es auf die in dieser Liga vorgesehenen ungeliebten Doppelspieltage ankommen. Hier tritt ein Heimteam gegen zwei gegnerische Mannschaften unmittelbar hintereinander an. Das könnte im Extremfall eine Spieldauer von annähernd fünf Stunden bedeuten, ein spannender Verlauf einerseits, eine körperliche und nervliche Belastung im Grenzbereich andererseits.

Ob es für die Fans attraktiv ist, viele Stunden in der Sporthalle zu verweilen, hängt natürlich mit der Qualität des Gebotenen zusammen. Doch erfreuen sich in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule Damenspiele großer Beliebtheit. Es wird an der Mannschaft liegen, dass dies so bleibt.

Die Auswärtsfahrten in der Landesliga befinden sich im überschaubaren Bereich und altbekannte Konkurrenzteams werden sich den Waldseer Damen stellen. Ganz besonders darf man auf die Nachbarschaftsduelle mit den Damen von der TG Biberach II gespannt sein. Doch auch die Teams aus Ulm, Laupheim und Baustetten sind keine Unbekannten. Ebenso wie bei den Herren steigen die TG-Damen am kommenden Wochenende in ihre Punkterunde ein. (Sonntag, 16.00 Uhr beim SSV Ulm)